Zur Beruhigung!

Eine der frechsten Manipulationen der letzten Monate oder wie man die Bevölkerung grundlos positiv stimmt!

Je prekärer die Lage, desto größer die Erfolgsmeldungen! Neben dem ständig wiederholten XXL-Aufschwung steigt angeblich auch unser aller Reichtum. Dafür sorgen die Bundesbank, der Deutsche Bankenverband, aber auch Versicherungskonzerne wie die Allianz. In regelmäßigen Abständen bescheren sie uns Erfolgsmeldungen darüber, wie die Ersparnisse der Deutschen im Durchschnitt gestiegen sind. Schlagzeilen wie „Ersparnisse auf Rekordniveau: Fast 5 Billionen Euro Geldvermögen“ des Bankenverbands dienen den Systemmedien als Steilvorlage. Der Münchner Merkur sieht bereits in seiner Ausgabe vom 18. Mai „Privates Vermögen auf Rekordniveau“. Die Bild-Zeitung legt am 22. Juni nochmal nach mit „Deutsche haben so viel Geld wie noch nie“!

Noch nie zuvor hätten die Deutschen so viel auf der hohen Kante liegen gehabt. So hämmern die Systemmedien die XXL-Erfolge in die Köpfe der Bürger. Pro Kopf hätten sie 61.000 Euro gespart, das seien 5 Prozent mehr als noch 2009. Es geht uns also bestens. Wir sind reich und alles ist gut! Bei wem sich diese Ersparnisse allerdings angesammelt haben, das wird verschwiegen.

Einkommensverteilung Nettovermögen

Was die Grafik hier klar zeigt: Solche Durchschnittswerte des Geldvermögens sind entweder schwachsinnig oder eine gesteuerte, irreführende Meinungsmache der obigen Institutionen.

Um die Manipulation deutlich zu machen, muss man sich nur die Verteilung und die zunehmende Konzentration des Vermögens ansehen. Die obersten 20 Prozent – also die Dezile 9 und 10 – besitzen demnach rund 80 Prozent des Nettogeldvermögens (Bruttogeldvermögen minus Konsumentenkredite), während allein die obersten 10 Prozent nahezu zwei Drittel besitzen. Die untersten 25 Prozent besitzen übrigens nicht nur kein Nettogeldvermögen, sondern sie verfügen sogar über ein negatives Nettogeldvermögen – sprich, sie haben mehr Schulden als Guthaben. Zwei Drittel der Deutschen verfügen laut DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) über gar kein oder nur ein sehr geringes Nettogeldvermögen. Um ein realistisches Bild zu zeichnen, müsste man hinzufügen, dass die Vermögensbesitzer an der Spitze auch im vergangenen Jahr noch reicher geworden sind, während die große Mehrheit der privaten Haushalte 2010 erneut ärmer wurde.

Zusammenstellung: Sigi Müller
Quellen: WSI-Mitteilungen und Nachdenkseiten

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