»X Æ A-12« – der Beginn des neuen Menschen?

Roland Greißl, Fuchstal

„Ich erblickte das Licht der Welt in Form zweier 60-Watt-Glühbirnen.“ So erging es Oskar Matzerath in Günter Grass‘ Roman »Die Blechtrommel«. Aber das war im letzten Jahrtausend.

Am 5. Mai dieses Jahres erblickte ein Kind das Licht der Welt in Form von Buchstaben, Zahlen und Zeichen: »X Æ A-12« sollte der Name des sechsten Kindes des Tesla-Granden Elon Musk lauten. Es ist das erste Kind mit seiner derzeitigen kanadischen Ehefrau Claire Boucher (alias Sängerin Grimes). Den etwas ungewohnten Namen des Sprösslings erklärt die Mutter so:

Das »X« stehe für jegliche unbekannte Variable, für das Unberechenbare. Das »Æ« sei das Zeichen für künstliche Intelligenz, aber auch für Liebe in ihrer Elfensprache, und das »A« stehe zum einen für ihren Lieblingssong »Archangel«, zum anderen für das Lieblingsflugzeug von ihr und Elon, den A-12, einem Vorgänger des SR-17, einem Militärflugzeug („toll im Gefecht, aber friedlich“), dessen Geschwindigkeit das Faszinierende sei.

Natürlich lehnten die kalifornischen Behörden diesen »Namen« ab, denn Zahlen oder Symbole dürfen dort in Namen nicht enthalten sein. Die Frage, ob der Name gemäß Internet-Usern nun »Kindesmissbrauch« sei – oder (laut Mutter) Symbol dafür, dass „das Beste noch nicht geboren“ sei, möge jeder selbst beantworten.

5G von oben: Wie weit darf unsere Welttechnisiert werden?

In diesem Beitrag geht es aber um mehr – um die Frage: Wie weit darf unsere Welt technisiert werden? Und damit sind wir bei Elon Musk und seinen Ambitionen selbst. Die Welt kennt den 1971 in Pretoria geborenen Unternehmer primär über »seine« Tesla-Reihe, die Flaggschiffe der Elektroautos.

Weniger bekannt sind da Projekte wie Starlink. Musks Plan ist bereits begonnen und hat am Himmel für Aufsehen gesorgt: Mit den Falcon-9-Raketen seiner Firma SpaceX möchte er bis zu 42 000 Satelliten ins All schießen und als eine Art Kettenglieder dauerhaft in eine stabile Erdumlaufbahn bringen. Diese sollen am Ende jeden Winkel unseres Planeten, also auch die ärmsten Länder, mit schnellem Internet nach dem 5 G-Mobilfunkstandard versorgen. Natürlich sind selbst-fahrende Autos (also Teslas) ein Teil dieser Vision.

Dieses Projekt ist von weltweiter Bedeutung: Gerade im OHA vom Mai 2020 war zu lesen, dass von interessierter Seite zwar die Werbetrommel für 5 G massiv geschlagen wird – aber nicht ohne Grund, denn die Bedenken vieler Städte und Bürger gegen diese noch völlig unzulänglich erforschte Technologie nehmen stark zu. Selbst der Wissenschaftliche Dienst des Europäischen Parlaments warnt vor deren Risiken.

Was soll’s – ein selbst ernannter Technik-Gott namens Elon Musk bestrahlt uns eben aus dem Kosmos! Genehmigt hat das Projekt Starlink die US-Behörde FCC (Federal Communications Commission) – bislang für 12 000 Satelliten! Bedenkt man, dass bisher insgesamt »erst« 2 500 Satelliten die Erde umkreisen, die in Fachkreisen bereits jetzt wegen des nicht mehr beherrschbaren Weltraumschrotts Alarm auslösen, sind die Auswirkungen unvorstellbar. Auch wenn die Rechtmäßigkeit der Genehmigung zurzeit geprüft wird, sind mehr als 480 dieser kleinen Satelliten bereits oben. Lebensdauer: 5 Jahre, dann sind auch sie Weltraumschrott, und die Gefahr unberechenbarer Kollisionen nimmt dramatisch zu. Hinzu kommt, dass auch anderen Firmen wie Amazon für ihr Projekt »Kuiper« bereits 3 000 Satelliten genehmigt wurden.

(Hobby-) Astronomen befürchten nun, dass die helle Lichterkette des Starlink-Projekts ihre Beobachtungen des Nachthimmels einschränkt und dass irgendwann mehr Satelliten als Sterne zu sehen sein werden. (Musk verleiht den Satelliten nun eine schwarze Oberfläche gegen die Refle­xion der Sonnenstrahlen.) Neben der Strahlenbelastung durch 5 G bereitet vor allem auch die Möglichkeit einer totalen Überwachung durch diese Technologie vielen kritischen Bürgern Sorgen.

Wen wundert es da, dass die konservativsten Kardinäle der katholischen Kirche wie Monsignore Carlo Maria Viganò oder Gerhard Kardinal Müller in ihrem Appell vom 8. Mai eine „verabscheuungswürdige technokratische Tyrannei“ heraufziehen sehen. Diese strebe – unter dem Deckmantel der Corona-Krise – eine „Weltregierung an, die sich jeder Kontrolle entziehen würde“, bei der sich auch „fremde Mächte“ einmischen würden. Es müsse jede „Kontrolle der Menschen durch Tracing-Systeme“ aufs Strengste vermieden werden, ebenso jegliche Form einer Zwangsimpfung. Diese Befürchtung spielt auf das weltweit angedachte Impfprogramm der Gates-Founda­tion gegen Corona an. Am Ende ihrer Botschaft weisen die Kardinäle darauf hin, dass laut Bibel „die Mächte der Finsternis nicht siegen“ würden.

Die Zukunft wird zeigen, ob der eben geborene »X Æ A-12« nun zum Stammvater einer neuen Generation technisch beherrschter und fremdgesteuerter Wesen werden wird – oder ob er sich für ein Leben in Freude, Freiheit und Selbstbestimmung entscheiden darf. Drücken wir ihm die Daumen! Denn wer weiß, was nach ihm kommt: Laut singender Mutter steht im Namen ja, dass „das Beste noch nicht geboren“ ist.

Roland Greißl, Fuchstal

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