Wann wird in Deutschland endlich »ein Mann von Goldman Sachs« als »Regierungsscheff« eingesetzt? Das ist doch in unserer »Postdemokratur« bereits gang und gäbe. Mit Lucas Papademos (Griechenland), Mario Monti (Italien) und dem neuen EZB-Chef Mario Draghi wird der »Problemfall Europa« von einem Klüngel aus ehemaligen Goldman-Sachs-Männern gelenkt. Und diese drei Männer sind längst nicht die einzigen, die von Goldman Sachs stammen.
Henry M. Paulson, Finanzminister der Bush-Regierung (ab 2006), arbeitete vorher seit 1974 bei Goldman Sachs, von 1999 bis 2006 als Geschäftsführer. 2005 soll sein Jahreseinkommen durch Bonus-Zahlungen bei 35 Millionen Dollar gelegen haben, sein Vermögen wird auf etwa 700 Millionen Dollar geschätzt. Inzwischen ist aber nicht nur die USA, sondern auch Europa fest im Griff von Goldman Sachs. Otmar Issing, bis 2006 im Direktorium der EZB, davor im Direktorium der Deutschen Bundesbank, ist seit 2008 neben seiner Beratertätigkeit für Goldman Sachs auch Berater der schwarzgelben Bundesregierung. Der Ire Peter Sutherland, Ex-Präsident von Goldman Sachs, Antonio Borges, Vizepräsident von Goldman Sachs International sowie der inzwischen verstorbene belgische EU-Kommissar Karel van Miert – alles Leute vom »Finanzriesen« Goldman Sachs*.
Sigi Müller
* Goldman Sachs wurde 1869 von dem deutschen Auswanderer Marcus Goldman gegründet.
Das weltweit tätige Investmentbanking- und Wertpapierhandelsunternehmen mit Sitz in New York ist hauptsächlich als Finanzdienstleister für Großunternehmen und institutionelle Investoren tätig, daneben existiert ein kleiner Zweig für wohlhabende Privatkunden. Hauptsitz ist das Goldman Sachs New World Headquarters an der 200 West Street in Lower Manhattan in New York City.
Die Bank ist eine der 29 Großbanken, die vom Financial Stability Board (FSB) als „systemically important financial institutions“ (systemrelevante Finanzinstitute) eingestuft wurden. Sie unterliegt damit einer besonderen Überwachung und strengeren Anforderungen an die Ausstattung mit Eigenkapital…
Zum Eintrag in Wikipedia: »Ehemalige „Mitarbeiter“ von GOLDMAN SACHS wie Robert Rubin und Henry Paulson wurden Mitarbeiter des US Finanzministeriums (U.S. Secretary of the Treasury), nachdem sie Goldman Sachs verlassen hatten.«
OHA-Anmerkung dazu: „Mitarbeiter“ ist hier stark untertrieben. Ein „Secretary“ hat in den USA den Status eines Ministers, also „Finanzminister“ wäre wohl die angemessene Bezeichnung: Robert Rubin war Finanzminister der Clinton-Regierung von 1995 bis 1999; Henry M. Paulson, Finanzminister der Bush-Regierung, siehe oben!
Quelle: Wikipedia
Neueste Kommentare