Seit Wochen hält die Berichterstattung über den Wirbelsturm Matthew viele in Atem, die sich um die Menschen in der Karibik sorgen. Der Verein FONMEH, der nach dem Erdbeben 2010 ein Waisenhaus im armen Süden des Landes gebaut hat (OHA berichtete im August 2016), öffnete spontan seine Tore und bot obdachlos gewordenen Familien ein Dach und Essen.
Als Mondi Benoit, der 1. Vorsitzende des Vereins, im Juli 2016 in Landsberg die Arbeit des Vereins vorstellte und Fotos von der Gebäudeaufstockung zeigte, ahnte er noch nicht, dass Haiti sich in einem geradezu paradiesischen Zustand befand – im Vergleich zu jenem, der nur drei Monate später folgen sollte. Der Wirbelsturm, unglaubliche 230 Stundenkilometer schnell, hat Anfang Oktober über 800 Todesopfer gefordert, als er ganze Landstriche niederwalzte und überschwemmte. Die Verwüstung traf die Landwirtschaft ins Mark: Im Süden sind die Felder zerstört, die Ernte fällt zu 95 % aus.
Bäume gibt es kaum noch, es drohen Erdrutsche, die Märkte sind leergeräumt, Bauzubehör können sich nur Reiche leisten, Strommasten sind geknickt, es fehlt an Essen und Trinkwasser, Cholera ist ausgebrochen. Regierung und internationale Hilfsorganisationen sind im Einsatz, doch weil die wichtigste Brücke zur Hauptstadt zerstört wurde, sind die südlichen Regionen weitgehend von Hilfe abgeschnitten. Im ärmsten Land Amerikas trifft es vor allem jene, die nach dem Erdbeben obdachlos geblieben waren: Ihre Wellblechhütten konnten dem Sturm nichts entgegensetzen, zehntausende Menschen haben kein Zuhause mehr.
Das FONMEH-Waisenhaus, für etwa 40 Kinder in solider Bauweise erstellt, ist intakt. In einem Kraftakt hat es kurzfristig bis zu 80 Personen aufgenommen und mit Essen versorgt. Dass vor Jahren ein Brunnen auf dem eigenen Gelände gebohrt wurde, hat sich erneut bewährt. „In all dem Leid verspüren wir doch auch Dankbarkeit, dass unser Waisenheim zum Rettungsanker für andere Menschen werden darf“, sagt Mondi Benoit. Das ist in der Tat erfreulich, führt das Haus aber an die Grenzen seiner Möglichkeiten. Nach einem ersten Spendenaufruf an die FONMEH-Mitglieder konnten kurzfristig weitere Vorräte beschafft werden.
In einem zweiten Aufruf bittet Mondi Benoit um Direkthilfe für den ehrenamtlichen Mitarbeiter Edy Merise, dessen Haus zerstört wurde (Stichwort: Edy), und um weiterhin dringend nötige Hilfe, denn auch die kleinste Spende kann helfen, das Überleben der Aufgenommenen zu sichern (Stichwort: Sturm).
Spendenkonto:
FONMEH e.V. (Raiffeisenbank Hersbruck)
IBAN: DE77 7606 1482 0000 3777 08
BIC: GENODEF1HSB
Verwendungszweck: Sturm.
Weitere Informationen finden Sie unter www.fonmeh.de
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