Viel los auf dem Schongauer Marienplatz
Seit in Schongau bekannt wurde, dass die Regierung von Oberbayern aus dem ehemaligen Forstamt in der Lechvorstadt eventuell ein zweites Asylbewerberheim machen will, versuchen eine Vielzahl der Bewohner der umliegenden Häuser, mit Unterstützung aus der CSUWV-Fraktion des Stadtrates, dies zu verhindern.
Mit Unterschriftenlisten, Leserbriefen und dem Einsatz einer angesehenen Persönlichkeit wird versucht, Einfluss auf eine Entscheidung zu nehmen, die überhaupt nicht im Einflussbereich der Stadt Schongau liegt. Und plötzlich wird dann die Notwendigkeit eines Kindergartens, für den dieses Gebäude natürlich ganz ideal wäre, aus dem Hut gezaubert. Eine Forderung die bisher, in all den Jahren der Kindergartennotlösungen, aus den Reihen der CSU-Fraktion noch nicht zu hören war.
Wirklich erfreulich ist dagegen der Einsatz engagierter Jugendlicher aus Schongau und Umgebung. „Wir wollten, dass im Zusammenhang mit dem geplanten Asylbewerberheim auch einmal was Positives in der Zeitung steht“, meint Judith Schöner, eine der sechs OrganisatorInnen, die zu der Infoveranstaltung mit dem Titel »Wir sagen JA – zum zweiten Asylbewerberheim« eingeladen hatten.
Bei Getränken, Kuchen und Musik konnten die Besucher ihre Solidarität zur Aktion und asylsuchenden Menschen zeigen und sich durch ausgelegtes Infomaterial von Amnesty International und Pro Asyl tiefer in die Thematik einlesen. Einige BewohnerInnen des Asylheims an der Dießener Straße waren ebenfalls dabei und konnten Kontakte zu aufgeschlossenen Menschen knüpfen.
Gegner des Asylheims im ehemaligen Forstamts sind offensichtlich nicht gekommen – oder sie haben sich nicht als solche zu erkennen gegeben.
Renate Müller
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Demonstration gegen Lagerzwang –
für ein weltweites Bleiberecht
Samstag, 18. August 2012
Treffpunkt: Bahnhof Schongau, 14 Uhr
Organisator: Autonome Antifa Weilheim
Bei der Veranstaltung wurde auch ein Flugblatt verteilt, das diese Demonstration gegen Lagerzwang ankündigt. Im Text auf der Rückseite werden u. a. die Lebensumstände der Flüchtlinge bei uns in Deutschland und speziell im bereits bestehenden Asylbewerberheim in Schongau beschrieben. „Wir wollen gegen diese unduldsamen Bedingungen und deren Ursache, den Kapitalismus, ein Zeichen setzen.“ Alles Anliegen, die ich ohne
weiteres unterstützen könnte. Mit der Bezeichnung der Gegner des Asylheims im ehemaligen Forstamt als „rassistischen Bürgermob“ und dem Feldzug gegen Michael Eberle (da fallen mir andere Namen ein) – dessen Hintergrund ich im Text auf der Internetseite aawm.blogsport.de zu erkennen glaube – begibt sich die Antifa Weilheim auf ein Niveau, das absolut abschreckend auf mich wirkt.
Renate Müller
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