Werbegemeinschaft kritisiert den Kernpunkt im Konzept 5:
Der im Konzept 5 gegenüber früheren Planungen deutlich verkleinerte Fußgängerbereich am Marienplatz ist den Geschäftsleuten immer noch zu groß. In einem Brief an Bürgermeister und Stadtrat signalisiert Franz Köpf, 1. Vorstand der Werbegemeinschaft, scharfen Gegenwind. Das Konzept 5 zur Umgestaltung des Marienplatzes findet er zwar „gut“, aber als beste Lösung gilt, „wenn die Westseite des Marienplatzes befahrbar bleibt“. Jedenfalls soll „die beidseitige Sperrung des Marienplatzes“ verhindert werden. Die Gründe sind seit Jahrzehnten bekannt. Wörtlich heißt es im Schreiben der Werbegemeinschaft: „Wir brauchen den Durchgangsverkehr, um speziell die Bedürfnisse der älteren Kunden befriedigen zu können, das heißt: vor dem Geschäft parken für den Einkauf, um möglichst kurze Wege für den Einkauf zu erreichen, sonst verlieren wir noch mehr Kundschaft an die Grüne Wiese, denn dort sind genügend Parkplätze vor der Ladentüre.“
Zu diesem erneuten Vorstoß der Werbegemeinschaft ist von Bürgern, denen es um eine verbesserte Aufenthaltsqualität im Zentrum der Stadt geht, einiges an Kritik zu hören. So wird bemängelt, dass hier der Kernpunkt des Konzepts, der Fußgängerbereich, einfach ignoriert wird. Man sollte doch endlich Schluss machen mit dem „Kuschelkurs“ gegenüber der Werbegemeinschaft. Es sei an der Zeit, diesen Verein als das zu entlarven, was er ist: die Vertretung reiner Profitinteressen einiger weniger Geschäftsleute, deren Chef am Feierabend heim nach Peiting fährt. Es ließen sich mindestens genau so viele Geschäftsleute finden, die das Konzept 5 ohne Abstriche gut finden. Auch die Anwohner müssten doch das Konzept 5 unterstützen, da es ihnen weniger Lärm bringt, den »Showverkehr« reduziert usw.
Mit Unterstützung der Planungsexperten gilt es nun, eine Mehrheit im Stadtrat für die notwendige Verbesserung der Aufenthaltsqualität zu finden, auch um die Zuschüsse aus der Städtebauförderung zu erhalten. Würde der kleine, abgasfreie im Konzept 5 geplante Kernbereich rund ums Ballenhaus noch weiter eingeschränkt, blieben für die Fußgänger lediglich etwa 40 Meter auf der Ostseite übrig. Damit ist möglicherweise die Bezeichnung »kleine Fußgängerzone« sowie die im Konzept enthaltene Verbesserung der Aufenthaltsqualität insbesondere für Familien mit Kindern nicht mehr gegeben.
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