Die Verbraucher-Organisation foodwatch hat den »Goldenen Windbeutel 2017« mit überwältigender Mehrheit von mehr als 70 000 Stimmen an den überzuckerten Babykeks von Alete überreicht. „Eltern und Großeltern“, so foodwatch, „müssen sich darauf verlassen können, dass Babylebensmittel auch wirklich babygerecht sind.“
Den Negativpreis für die dreisteste Werbelüge des Jahres wollten die Aktivisten von foodwatch in der Alete-Zentrale überreichen. Dort war jedoch niemand bereit, den goldenen Windbeutel in Empfang zu nehmen. Von Alete ebenso abgelehnt wurde eine mündliche Stellungnahme vor dem Firmensitz. Schriftlich teilte der Konzern mit, das Produkt sei „legal“ und man halte sich an die gesetzlichen Vorgaben. Kommentar dazu von foodwatch: „Wenn man sich darauf zurückzieht, dass man sich an die gesetzlichen Vorgaben hält, dann zeigt dies nur, dass die gesetzlichen Vorgaben verbessert werden müssen.“
Zum Verbraucherschutz allgemein stellt foodwatch fest, dass im EU-Lebensmittelrecht zwischen Anspruch und Wirklichkeit gravierende Lücken klaffen. So findet zum Beispiel das Vorsorgeprinzip als Grundpfeiler des gesundheitlichen Verbraucherschutzes in der Praxis kaum Anwendung. Mangelnde Informationspflichten von Unternehmen und Behörden öffnen auch in Zukunft Tür und Tor für Lebensmittelskandale. Pferdefleisch-Lasagne, Fipronil-Eier, Gesundheitsgefahren durch Pestizide wie Glyphosat und die tägliche Irreführung im Supermarkt zeigen die traurige Realität.
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