Das hat ja schon »gut« angefangen mit Adam und Eva. Paradiesisch lebten sie bekanntlich nicht so lange, denn als das Weib dem Manne, angestachelt vom Versucher, einen Apfel zum Probieren gab, biß der doch glatt hinein! Obwohl beide wussten, dass es aufgrund des Verbotes von höherer Stelle nicht sinnvoll sein würde und das bemerkten sie sogleich. Die eigene Nacktheit zu erkennen statt allwissend zu werden, macht einen riesengroßen Unterschied, beziehungsweise ist beides absolut nicht vergleichbar.
Aber bei einer Versuchung standhaft zu bleiben, ist halt nicht immer so einfach. Inwieweit Eva hier vielleicht lange »bohren« musste, bis ihr Liebster schwach wurde, ist nicht überliefert. Auf alle Fälle war es letztlich seine eigene Entscheidung. Gott gab dem Menschen schließlich einen freien Willen und lässt ihm so die Möglichkeit, zu allem was ihm begegnet, Ja oder Nein zu sagen. Wobei die Umstände heutzutage weltweit andere sind als bei den beiden Protagonisten und die Entscheidung für das Eine oder Andere natürlich dadurch beeinflusst wird.
(Beim »freien Willen« fällt mir immer wieder eine Geschichte ein, von der ich nicht weiß, woher sie stammt, sinngemäß lautet sie in etwa so: Ein alter Indianer sitzt mit seinem Enkel am Lagerfeuer und beide unterhalten sich. Der Bub möchte von seinem Opa wissen, warum es gute und böse Menschen gibt und weshalb Wakan Tanka, der Große Geist, das Böse zulässt. Der weise Alte erklärt dem Kind, dass in jeder Frau, jedem Mann und jedem Kind ein Wolf und ein Schaf leben. Und je nachdem welches der beiden Tiere von dieser Person gefüttert wird, ist das eine dann stark und das andere schwach und das Verhalten des Menschen richtet sich danach.)
Im kirchlichen Kalender befinden wir uns aktuell in der Fastenzeit und vielleicht gehören Sie zu denjenigen, die regelmäßig Jahr für Jahr von Aschermittwoch bis Ostern in irgendeiner Hinsicht kürzer treten. Mittlerweile gibt es alles Mögliche, angefangen vom »klassischen Fasten« oder zumindest „weniger essen“ über „kein Alkohol“, „das Rauchen reduzieren“, und „Fernsehfasten“ bis hin zu „Plastikfasten“. Fast jede/r von uns hat in vielen Bereichen die freie Wahl, worin er oder sie zumindest für ein paar Wochen den eigenen Konsum reduzieren kann.
Wichtig ist – wie bei allen geplanten Veränderungen – den berühmten »Schalter im Kopf« umzulegen, denn nur so kann das Vorhaben tatsächlich gelingen. Ein bisschen schwanger gibt es nicht und ein Rückfall ist sonst möglicherweise schon vorprogrammiert. Leichter wird das Ganze häufig, wenn es gemeinsam mit jemand anderem angegangen wird, denn gegenseitige Unterstützung hilft, den mit ziemlicher Sicherheit auftretenden Verlockungen nicht zu erliegen.
Beim Essen sind es oft Süßigkeiten, die schwach werden lassen, denn wir sind alle von Geburt an durch den Zuckeranteil der Muttermilch – oder deren Ersatz – auf Süßes getrimmt. Auch wenn später nicht jede/r von uns das dann weiter mag, sind es relativ viele.
Versuchungen, an die die Mehrheit der Sterblichen gar nicht denken würde, lauern noch in weiteren Bereichen, und das nicht nur bei »Me too«. Hin und wieder erfahren wir aus den Medien von meist (sogenannten) prominenten Zeitgenossen, bei denen es dann um Steuerhinterziehung oder -flucht in enormem Ausmaß, aber auch um Korruption geht. Derartiges ist für die meisten von uns vermutlich so weit entfernt wie der Neptun von der Erde – und das sind immerhin rund 4,5 Milliarden Kilometer[1]). Jemand, der alleine gerade mal so seinen Lebensunterhalt verdient oder ohne Spitzenarbeitsstelle für eine Familie zu sorgen hat und kaum etwas oder vielleicht gar nichts für das Alter zurücklegen kann, kommt bestimmt nicht auf eine solche Idee.
Nur: Was wäre, wenn wir selbst zu großem Vermögen kämen? Dann gäbe es ja erst die Chance, ebenso gewissenlos und fern der Gesetze zu handeln. Nur: Für mich persönlich ist ganz klar, dass ich einer derartigen Versuchung nicht erliegen würde. Irgendwie habe ich immer wieder die drei Musketiere im Hinterkopf: »Einer für alle und alle für einen«. Dazu noch »Was du nicht willst, das man dir tu, das füg’ auch keinem andern zu«. Und wenn ich selbst (vielleicht ein wenig naiv?) Gerechtigkeit erwarte und dass mir niemand bewusst schadet, wie könnte ich das dann bei jemand anderem, in diesem Fall »der Allgemeinheit« selbst machen?
Auch ich lebe in Deutschland, bin dankbar dafür, Straßen nutzen zu können, für unser relativ gutes Gesundheitssystem, Wasser- und Energieversorgung, im Notfall Polizei und Feuerwehr, dazu Schulen, Kindergärten, Seniorenheime, Busse, Bahnen und Vieles mehr, das zum großen Teil von uns allen gemeinsam und anteilmäßig finanziert werden muss.
Irmgard Deml, Weilheim
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