Aus dem Festvortrag des Bayerischen Naturschutzpreisträgers Dr. Edmund Lengfelder
»Weltweit liegen die wesentlichen Abbaustätten für Uranerz in Kanada, Australien, Kasachstan, Niger, Namibia, Usbekistan, Russland und USA. Der größte Teil der Uranerze liegt auf indigenem Land. Alle Formen des Abbaus, sei es im Tagebau oder aus unterirdischen Gruben, führen zu hoher Strahlen- und Staubbelastung des Minenpersonals, meist von Eingeborenen. Bei einer anderen Form der Gewinnung wird Schwefelsäure in den Untergrund gepumpt und an Austrittsstellen mit dem darin gelösten Uran aufgefangen. Zum Uranabbau werden auch gewaltige Mengen Wasser benötigt. Die Rückstände der Urangewinnung werden in sogenannte Absetzbecken gepumpt, das mit Schwermetallen und Radionukliden belastete Wasser findet seinen Weg in die umliegenden Flussläufe.
Der französische Energiekonzern Areva fördert seit Jahrzehnten Uran in Niger. In den Gruben wird bis unter den Grundwasserspiegel gegraben. Die radioaktive Belastung in den Minenstädten betrifft die Luft, den Boden, das Wasser. Aber die lokalen Behörden scheint das Wohlergehen von Areva mehr zu interessieren als das ihrer eigenen Bevölkerung.
In Thüringen und Sachsen hatte die Sowjetunion Uran über Jahrzehnte durch die DDR in der Firma Wismut abbauen lassen, in der bis zu 180 000 Menschen beschäftigt waren. Zerstörte Landschaften, riesige Mengen giftiger und radioaktiver Abraum und tausende Arbeiter, die infolge des Uranabbaus an Krebs erkrankt und gestorben sind, sind die traurige Hinterlassenschaft. Urangewinnung bedeutet die systematische Zerstörung der Umwelt und der Gesundheit ungezählter Menschen.«
Neueste Kommentare