Über die Notwendigkeit eines konsequenten Laizismus

Wolfram Mertin

Wolfram Mertin

Es geht mir in diesem Artikel nicht um den Kampf gegen Religion oder Glauben, sondern gegen Institutionen mit geheimbündlerischen und totalitären Praktiken.

Die kirchlichen Institutionen waren eigentlich entstanden, die Menschen zu »verbessern«, jedoch wenn man sich die Vergangenheit und die derzeitige ethische und moralische Beschaffenheit der Menschen betrachtet, haben die kirchlichen Institutionen versagt. Denn der Mensch fällt ja nicht fertig vom Himmel. Viele Einflüsse wie Erziehung, Bildung und gesellschaftliche Zwänge lassen den Menschen zu dem werden, was er als »Erwachsener« darstellt.

Und da die Kirche über Jahrhunderte, bis heute, für Erziehung und Bildung verantwortlich war, hat sie auch zu diesem Menschenbild beigetragen, das der Ober-Pate aus Rom als egoistisch, materialistisch und sexistisch bezeichnet. Dass die kirchlichen »Würdenträger« Probleme in sexuellen Dingen haben, ist ja allgemein bekannt, und dass sie dem Materialismus dienen, ist auch offensichtlich. Die Kirchen sind WIRTSCHAFTSKONZERNE, betreiben Banken und andere wirtschaftliche Unternehmen, und diese werden nicht mit christlichen Grundsätzen betrieben, sondern – wie andere Unternehmen der freien Wirtschaft – mit den gleichen sozialen Obszönitäten wie diese. Vergleicht man dieses Verhalten mit dem, was der Verkünder der »frohen Botschaft« praktizierte, den einzigen Christen, den es je gab, so erkennt man das ganze Pharisäertum der Kirchen. Denn was hat Jesus immer bitter bekämpft? Nur einen Feind: den Teufel im Menschen, den Materialismus! Aber unsere moderne und aufgeklärte Zeit glaubt ja nicht an den Teufel, weil sie ihm derart verfallen ist, dass sie ihn gar nicht mehr wahrnimmt; und der »Geist« des Materialismus herrscht heute überall, bei den Armen wie den Reichen.

Dies ist ein Aspekt, unter dem der Papst sowie seine Bischöfe und Kardinäle den Anspruch verlieren, »die Stimme der moralischen Vernunft der Menschheit« zu sein. Ein anderer Aspekt, der dies rechtfertigt, ist die jahrhundertelange Praxis der Züchtigung, dem Nachwuchs das religiöse Weltbild der Eltern und somit der Allgemeinheit zu »vermitteln«, das heißt einzuprügeln! Haben diese Heuchler nicht »verkündigt«: „Wen Gott liebt, den züchtigt er?“ Da frag ich mich, was kann ein Kind sündigen und was erzieht man sich dadurch für unselbstständige Individuen? Doch dies war ja wohl Sinn und Zweck dieser Erziehung, ein Abrichten durch Strafe, eine Dressur über Angst und Schmerz. Diese Haltung und Praxis findet man oft in totalitären Systemen, die Kinder zu Objekten von Erziehungsmaßnahmen zu machen, die den konkreten Vorstellungen der Gesellschaft entsprechen und nicht in Frage gestellt werden dürfen. So ist es, und basta! Man bricht den Willen des Kindes und erzeugt ein williges Werkzeug. Sie werden zu folgsamen, gut funktionierenden Menschen, ohne eigene Persönlichkeit und eigene Bewertungsmaßstäbe. Wenn man den Einfluss des preußischen Militarismus in der Erziehung noch dazurechnet, hat man einen der Gründe für die Entstehung der beiden Weltkriege. Und diese Erziehung wirkt noch bis heute, mit seinem unreflektierten Gehorsam – die »German Angst« lässt grüßen.

Die Kirchen haben schon immer, mit allen Mitteln, um die Ausbreitung ihres Herrschaftsanspruches und den Machterhalt gekämpft. Sie waren schon immer die Feinde der Freiheit, und wichtige Verfassungsprinzipien sind gegen den Widerstand der Kirchen erkämpft worden. Die Praxis der Kirchen war schon immer die der Gewalt, von Missbrauch und Unterdrückung.

Und da die christlichen Eliten noch heute solch großen Einfluss auf die staatlichen Gewalten haben, und diese »Eliten« diese »jüdisch-christliche Tradition« sowie deren Herrschaftsanspruch und Machterhalt noch unterstützen, ist ein konsequenter Laizismus notwendig.

Wolfram Mertin

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