Strukturwandel in der Landwirtschaft und TTIP

Ein bemerkenswerter Artikel in der »Süddeutschen Zeitung«

Der Leitartikel der Juli-Ausgabe des OHA handelte vom Strukturwandel in der bäuerlichen Landwirtschaft des Voralpenlandes. Die Regionalgruppe Oberland der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) nahm daraufhin in einem Leserbrief zu diesem Artikel Stellung und äußerte dabei ebenfalls ihre Besorgnis hinsichtlich der Zukunft kleiner und mittlerer bäuerlicher Betriebe (siehe OHA-August-Ausgabe, Nr. 405).

Die »Süddeutsche Zeitung«, ein bisher eher als wirtschaftsliberal in Erscheinung getretenes Presseorgan von überregionaler Bedeutung hat nun vor Kurzem in einem ganzseitigen, überraschend kritischen (und SEHR lesenswerten) Artikel die im OHA vertretene Sicht bestätigt, wie ein kurzer Auszug aus diesem Beitrag der SZ deutlich macht:

„Landwirtschaft begreift man in den USA als Industriezweig. Amerikanische Farmen sind im Durchschnitt 15 mal so groß wie deutsche Bauernhöfe. So kommt die Milch zum Großteil von riesigen Farmen, die bis zu 37.000 Kühle im Stall haben. Ein deutscher Milchhof bringt es im Schnitt auf gerade einmal 50 Kühe. Fallen die Handelsschranken, dann wird es fast nur noch Großbetriebe in Europa geben. Der Druck auf die bäuerlichen Familienbetriebe wird noch mehr wachsen (…) Alle Welt redet zwar davon, wie wichtig regional erzeugte Lebensmittel sind, weil sie Mensch, Tier und Umwelt gleichermaßen nützen – aber mit dem Freihandelsabkommen wird genau diese regionale Produktion bekämpft. Denn an ihr haben jene Konzerne von Nestlé und Danone über Bayer und Pfizer, die besonders eifrig Lobbyarbeit zu TTIP betrieben haben, einfach kein Interesse. Im Gegenteil: Vielfalt an Lebensmitteln und Geschmäckern ist ja geradezu Gift für sie. Sie leben davon, Massenware in großem Stil herzustellen, die sich fast überall gleich gut verkaufen lässt.“    (SZ Nr. 175 vom 1./2. August 2015)

Soweit das kurze Zitat aus der »Süddeutschen Zeitung«. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, den ganzen Artikel zu lesen.

Wolfgang Fischer

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