In der Schützenstraße in Weilheim neben den Bahngleisen sollten auf dem ehemaligen Kriesmair-Grundstück 33 Apartments gebaut werden. Das hätte der Wohnungsnot bei Geringverdienern gut abgeholfen. Aber die Mehrheit des Stadtrates, einschließlich der Klimaschützer und Verkehrsberuhiger hat sofort Bedenken gehabt, dass da nicht die gleiche Anzahl Autoparkplätze geschaffen werden können. Keinem kam die Idee, das es viele Menschen bei uns gibt, die sich gar kein Auto leisten können.
Max Kriesmair hatte in den 1960er Jahren an solche Menschen gedacht, und am Anfang der Schützenstraße solche Apartments – und die erste Disco daneben – gegen ähnliche Widerstände geschaffen. Jahrzehntelang bis heute haben dort Menschen ohne Auto gewohnt. Es sind die Dienenden der Nation. Mit Mindestlohn oder weniger abgespeist, zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel. In der Rente geht es dann gar nicht mehr um.
Sie dienen und bekommen nicht mal bezahlbaren Wohnraum, während die etablierten Behördendiener sich großzügig vom Volkseinkommen bedienen. Sie lassen sich Pkw-Parkdecks in der Krumpperstraße bauen, statt den RVO-Schul- und Berufsverkehr bei gleichen Kosten zu einem Taktverkehr für alle zu machen. Das Konzept dazu mit Detailfahrplänen wurde ihnen gegeben und kann im OHA unter »RVO-Bustaktverkehr« angesehen werden.
Die eine Million Euro an den MVV erzeugt keinen neuen Busfahrplan, sondern verbilligt nur für die Münchener weiterhin die Fahrten von 10 Euro (5 Zonen) auf 4 Euro (2 Zonen) in München. Siehe OHA: »MVV oder RVO-Bustakt«. Das Auto ist für Entscheidungsträger, die da eigentlich mitwirken sollten, deshalb weiter nötig.
Vielleicht entsteht durch neue politische Bündnisse ein besseres Bewusstsein darüber, dass die unterschiedlichsten Menschen unterschiedlichste Voraussetzungen im Leben haben, aber allen gleiche Lebenschancen und gleiche Anteile am erwirtschafteten Ertrag des Landes organisiert werden sollten. (OHA: »Wählen gehen«)
So könnte sich mit bisher nicht in den Parlamenten regierenden Parteien eine bessere Balance zwischen den wirtschaftlichen Notwendigkeiten (siehe OHA: »Europäische Union«) und den menschlich-seelischen Bedürfnissen gemeinsam mit der uns nährenden Natur, der Ökologie, in unseren Orten entwickeln.
Dann wird das Bauen mit wenig Tiefgaragenplätzen aber Car-Sharing Stellplätzen und Busanschluss im Landkreis eher möglich.
Roland Brendel, Weilheim
Neueste Kommentare