Sage niemand, die Bundesregierung denke nicht an alles, wenn es um die Integration der zu uns Geflüchteten geht! So bemüht sich die dem Gesundheitsministerium unterstehende Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA) auf der Internetseite »Zanzu – Mein Körper in Wort und Bild«[1] den aus fremden Kulturen Zugewanderten das hierzulande übliche Liebesleben zu vermitteln.
Das Ganze erinnert stark an Oswald Kolles Bestseller aus den 1960er Jahren »Deine Frau das unbekannte Wesen« oder auch an die Bemühungen von Beate Uhse, den Deutschen Spaß am Sex schmackhaft zu machen. „Geschlechtsverkehr“ empfiehlt die BZgA „wenn Sie sexuellen Vergnügen empfinden“, „Liebe und andere Gefühle ausdrücken möchten“, „Intimität erleben“, ganz einfach „entspannen möchten“ oder – man höre und staune – „Kinder haben möchten (nur durch Eindringen in die Scheide!“). Dieser Hinweis erscheint uns besonders wichtig, denn es ist davon auszugehen, dass die Mehrzahl der Migranten bislang der Auffassung war, dass ihre in der Regel zahlreiche Kinderschar dem Storch zu verdanken ist.
Falls solches Grundwissen den Geflüchteten von jeher unbekannt oder aber auf der Flucht abhanden gekommen sein sollte, werden sie in dreizehn Sprachen und Bilder darüber unterrichtet. (Auf den Bildern sieht man dann sowohl dunkelhäutige Männer, die eine hellhäutige Frau beglücken, aber das Ganze auch umgekehrt, von Rassismus kann also gottlob keine Rede sein). Geflüchtete, die weder des Lesens mächtig, noch zum Verstehen der Bilder in der Lage sind, können sich die Erläuterungen durch Anklicken eines Lautsprechersymbols vorlesen lassen. Dann können sie etwa folgenden Erkenntnissen lauschen:
Die vielfältigen sexuellen Freuden sind in variierenden Positionen zu erleben: „Sie können Sex im Liegen, Sitzen, Stehen oder hockend haben. Zu Beispiel kann sich der Mann auf der Frau befinden, die Frau auf dem Mann oder der Mann hinter der Frau“. Bevor man/frau nun von der Theorie zur Tat schreiten, rät die BZgA eine Art bilatera
les Seminar zu organisieren: „Entscheiden Sie zunächst mit Ihrer Partnerin/Ihrem Partner, wie häufig (Anmerkung der OHA-Redaktion: An dieser Stelle hätte man beispielhaft auf die Möglichkeit eines One-night-stands hinweisen sollen), wie lange (Anmerkung: Zum besseren Verständnis hätte die BZgA hier darauf hinweisen können, dass ein Quickie im Aufzug zwischen dem zweiten und siebten Stock doch etwas kurz erscheint), wo (Anmerkung: Es kann zur Not auch eine Besenkammer sein!) und wie (siehe oben) Sie Sex haben.
Das wechselseitige Einvernehmen der Beteiligten stets voraussetzend, geht die Internetseite dann ins Detail: Sie benennt erogene Zonen (was hoffentlich nicht als Anleitung zum Grapschen missverstanden wird) und führt anschaulich das breite Spektrum sexueller Praktiken vor Augen (hierauf geht die OHA-Redaktion aus Gründen des Jugendschutzes nicht näher ein). Aufgefallen ist uns in diesem Zusammenhang das Fehlen eines Kapitels zum Thema »Seitensprung«, obwohl Deutschland doch gerade auf diesem Feld über prominente Experten verfügt, die sicherlich einen wertvollen Beitrag hätten beisteuern können (so etwa Tennislegende Boris Becker, »Kaiser« Franz Beckenbauer oder Landesvater Horst Seehofer). Zum Thema »Pädophilie« sagt die Internetseite auch nichts, vielleicht kann hierzu ein »Update« noch Erhellendes nachtragen – die katholische Kirche wird sicherlich bereit sein, ihr Erfahrungswissen mit den Geflüchteten zu teilen.
Wolfgang Fischer
(↵ zurück zum Text)
Neueste Kommentare