Seltene Vogelarten brüten im Naturschutzgebiet Litzauer Schleife und am Halblech

Kiesbänke sollten aktuell nicht betreten werden!

Die warmen Temperaturen ziehen Naturliebhaber, Sportler und Erholungsuchende an den Fluss. Die Kiesbänke und Uferbereiche des Lechs und des Halblechs sind dabei besonders verlockend. Doch was viele nicht wissen: Das Betreten dieser Kiesbänke kann die Brut der Flussregenpfeifer und Flussuferläufer erheblich gefährden.

Diese Vogelarten sind stark auf ungestörte Kiesflächen angewiesen, um ihre Jungen aufzuziehen. Die Verbauung des Lechs hat jedoch den natürlichen Nachschub an Kies weitgehend gestoppt, sodass nur noch wenige geeignete Brutgebiete übrig sind. „Im Naturschutzgebiet Litzauer Schleife und am Halblech finden wir noch die letzten Rückzugsorte für diese seltenen Vögel“, erklärt Mathias Haunstetter, Gebietsbetreuer des Lebensraum Lechtal e.V.

Um den Fortbestand der Vogelpopulationen zu sichern, gilt in der Litzauer Schleife vom 1. März bis zum 31. August ein striktes Betretungsverbot für ALLE Kiesflächen. Denn auch kurze Pausen oder das Anlanden mit Booten können dazu führen, dass die seltenen Vögel ihre Nester verlassen. Dies kann zum Auskühlen bzw. zum starken Erhitzen der Eier und zur Gefahr durch Fressfeinde führen und somit die Brut gefährden.

Doch nicht nur Störungen machen den seltenen Vögeln zu schaffen. Hochwasser während des Brutzeitraums, wie es vergangene Woche der Fall war, führt zu Verlusten des Geleges und der noch nicht flugfähigen Jungvögel. Die Altvögel sind nun damit beschäftigt ein Nachgelege anzulegen. Damit dies Jungvögel eine Chance haben, ist es jetzt umso wichtiger, sich nun an das Betretungsgebot der Kiesbänke zu halten.

Die Litzauer Schleife ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, Radfahrer und Wassersportler. „Unser Ziel ist es, Naturschutz und Freizeitaktivitäten in Einklang zu bringen. Das Durchfahren der Litzauer Schleife mit Kanus oder Kajaks ist erlaubt, die Kiesbänke dürfen dabei lediglich nicht betreten werden.“, sagt die Lech-Rangerin Patrizia Majowski des Lebenraum Lechtal e.V. Sie ist immer wieder vor Ort um zu informieren und die Besucher*innen zu lenken.

Bayernweit gibt es nur noch knapp 100 Brutpaare des Flussuferläufers auch der Flussregenpfeifer ist stark gefährdet. Um diese seltenen Arten weiter zu erhalten, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Erholungsuchenden unerlässlich. Besucher und Besucherinnen werden dringend gebeten, in dieser Zeit die Kiesbänke nicht zu betreten und Hunde an der Leine zu führen.

Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung!

Mathias Haunstetter, Gebietsbetreuer des Lebenraum Lechtal e. V.

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