Selbstgespräch zwischen den Jahren

Maria Möhrle

Maria Möhrle

Die weihnachtlichen Gesänge und Gefühle, die religiösen Festverbrämungen sind vorbei, Gottseidank. Die Tatsachen, die neoliberalen Skandale sind geblieben (5 Euro für Hartz IV­-Bezieher, 10 Euro für die Bildung wie Nachhilfe, Sport, Musik, Literatur, Veranstaltungen).

Alles Nachdenken über Gott und die Welt, alle Gerechtigkeitsträume, konnten dem weihnachtlichen Festgehabe nichts entgegensetzen und nichts anhaben.

Oben und unten, Rechte und Linke, Alte und Junge waren für kurze Zeit friedlich gestimmt. Weihnachtsmärkte und -konzerte zauberten zum schönen Schein Stimmungen und Hoffnungen inmitten einer Realität des nackten Geldes.

Die Christen, bestimmt dazu Gegenkraft und Gegenmacht und Friedensmacher zu sein, haben ihren Scheinfrieden geschlossen mit den Herrschenden in der Politik und in den Kirchen. Die Offenbarungen der Zustände im Innern und die Ungerechtigkeiten, die Armut im reichen Land, versickern und versinken in „christlicher“ Langmut und Geduld.

Der alte kirchliche Prunk, Personenkult und zölibatäre Machtausübung existieren friedlich neben einer geldbigotten Welt. Dennoch – auch wenn sich Kirchen nicht bewegen – die Menschen bewegen sich! Leere Kirchen, Abstimmung mit den Füßen sind die Zeichen eines Zustandes.

Ein junger, geschniegelter Graf und ein frisch gekürter, reformunverdächtiger Kardinal sind die Hoffnungsträger des Jahres 2011 für das konservative christ­liche Bayern.

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