Unsere Gründe für den Widerstand gegen Straßenausbaubeiträge waren:
Wir empfanden die Strabs als ungerecht und unsozial – und wir empfanden es als höchst undemokratisch, dass unser Bürgermeister und die Stadtratsmitglieder unter Androhung rechtlicher Konsequenzen dazu gezwungen werden sollten, für die Einführung einer Straßenausbaubeitragssatzung zu stimmen.
Wir durften von September 2017 bis zu unserem Fest am 16. Juli 2018 viele neue Menschen kennenlernen, aus Schongau, den umliegenden Orten und auch aus weiter entfernten Regionen Bayerns und inzwischen auch aus anderen Bundesländern. Wir durften Menschen, die wir schon kannten, auf ganz neue Weise kennenlernen und manche dieser Menschen haben sich fast selbst nicht mehr wiedererkannt, denn viele von ihnen hatten nie zuvor an einer Demo teilgenommen.
Wir Montagsdemonstranten haben also nicht nur gewonnen, weil die Strabs abgeschafft wurde, sondern wir durften auch hautnah erleben, dass Demokratie auch so funktioniert und dass dadurch Gemeinschaftsgefühl und Zusammenhalt vor Ort gestärkt wurden.
Wir bedanken uns für die Anerkennung, die durch die Verleihung des Sonderehrenamtspreises der Bürgerstiftung Schongau ausgedrückt wird. Wir nehmen diesen Preis gerne entgegen. Wir sehen uns jedoch dabei nur als Stellvertreterinnen für die vielen Menschen, die an 30 Montagen mit uns zwischen Kirche und Rathaus standen. Denn nur gemeinsam konnten wir die Abschaffung der Strabs erreichen.
Irmgard Schreiber-Buhl, Renate Müller
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