Schongau: Geplanter, aber offensichtlich ungewünschter Spielplatz am Lido

Starker Gegenwind aus der Bürgerschaft

Wo sind die Befürworter des CSU-Antrags?

Auch für mich ist in den letzten Wochen nach der einstimmigen Entscheidung im Bauausschuss immer deutlicher geworden, dass die Stadt im guten Willen, eine gute Lösung zu präsentieren, deutlich über das Ziel hinausgeschossen ist. Außer dem ehemaligen CSU-Stadtrat und Ehrenringträger Peter Blüml und einigen CSU-Ratsmitgliedern habe ich bislang keine Befürworter des beantragten Spielbereichs am Schongauer Lido getroffen.

Selbst CSU-Fraktionschef Michael Eberle meinte im Stadtrat, man solle sich doch wieder wichtigeren Themen zuwenden. Er machte auch keinen Hehl daraus, was er damit meint. Bei jeder Gelegenheit – und auch diesmal wieder – verwies er auf sein Lieblingsprojekt, nämlich die geplante Wohnbebauung im Schongauer Norden, wo angeblich für bereits Schlange stehende junge Familien bezahlbarer Baugrund ausgewiesen werden sollte. Die gegenwärtige Situation auf dem Immobilienmarkt lässt aber vermuten, dass dort eher teurer Wohnraum für den betuchten Jetset entstehen wird.

Doch zurück zum beantragten Spielbereich am Lido. Bürgermeister Sluyterman, der sich beim Protest der Haggenmiller-Initiative am Lido „furchtbar aufgeregt“ hat, wie Teilnehmer mir gegenüber berichteten, sprach im Stadtrat von einer „Aufwertung des Lido für Kinder“ und kann – wie er sagte – den „massiven Widerstand“ der Bürgerinitiative überhaupt nicht nachvollziehen. Aber wenn sich keine Unterstützer des Projekts zu Wort melden, dann wird er akzeptieren müssen, dass er da mit seiner angeblichen „Aufwertung“ einer Fehleinschätzung unterliegt. „Es war nie die Rede davon, dass die CSU mit Anfragen bombardiert worden wäre“, so seine Reaktion darauf. „Es gab einen Antrag und eine Abstimmung, fertig.“ Das habe ich anders in Erinnerung. Der Bürgermeister hat nämlich die Errichtung eines Spielbereichs am Lido zusammen mit Ehrenringträger & Ex-CSU-Stadtrat Peter Blüml in den höchsten Tönen gelobt. Herrn Blüml wurde im Bauausschuss vom Bürgermeister – nicht wie üblich durch die Ausschussmitglieder! – sogar Rederecht gewährt. So konnte er seine Werbeaktion für die Notwendigkeit des Spielbereichs am Lido mit besonderem Nachdruck vortragen.

Zustimmung unter falschen Voraussetzungen

Aufgrund der Darstellung, auch seitens der Verwaltung, hatte ich im Bauausschuss den Eindruck, der Spielbereich für Kinder würde von vielen Leuten gewünscht. Dass ich unter völlig falschen Voraussetzungen zugestimmt hatte, wurde mir erst einige Tage nach der Sitzung klar. Meine Annahme, dass hier – insbesondere auch durch die Einbindung der beiden Jugendreferenten – im Vorfeld alle wesentlichen Punkte geklärt wurden, hat sich als falsch erwiesen. Zudem soll es dort Holzlagerrechte geben, wie mir inzwischen mitgeteilt wurde. Ob der Grundeigentümer überhaupt zustimmt, war bei der Beschlussfassung ebenso unbekannt.

Mein Fazit: Wir sollten die Finger von den Plänen lassen. Die Argumente der Gegner kann ich sehr gut nachvollziehen – die Werbeaktion von Bürgermeister und CSU nicht.

Sigi Müller

1 Kommentar

    • Josef Walter auf 20. September 2017 bei 18:52
    • Antworten

    Ja lieber Sigi Müller alter Polithase so kann man es natürlich auch darstellen. Wäre es nicht überlegenswert gewesen, nach dem Grundstückseigentümer zu fragen? Iwo als langjähriger erfahrener Politikermacht man sich natürlich darüber keine Gedanken. Nicht dass ich diesen eitlen BGM in Schutz nehmen wollte, aber so zu tun , des hab i jaa ned gwußd, ist schlimmer als als das Pfauengehabe von sluty. Aber den Schwanz hat ja die ALS nicht das erste Mal eingezogen. Drum hört man Euch auch nichts über den Verkehr hier in Schongau und der damit verbundenen Umweltbelastungen.

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