Alle sechs Monate, am 1. Januar und 1. Juli jedes Jahres, übernimmt ein anderer EU-Mitgliedsstaat den Vorsitz im Rat der Europäischen Union, kurz die EU-Ratspräsidentschaft. Das ist eine wichtige Rolle: Die Ratspräsidentschaft entscheidet, welche Gesetzesentwürfe der Rat vorrangig prüfen wird und macht dazu Vorschläge, außerdem vertritt sie alle anderen Mitgliedsstaaten bei Verhandlungen mit EU-Institutionen.
Finden Sie es normal, wenn ein Außenminister davon spricht, dass es nichts Außergewöhnliches ist, als Regierung zum Beispiel mit großen Unternehmen aus der Lebensmittelwirtschaft zu kooperieren? Und dann auch noch, wenn man die derzeitige EU-Ratspräsidentschaft inne hat? Wir finden: Das ist skandalös. Doch genau das hat der portugiesische Außenminister als Reaktion auf unsere Kritik am Sponsoring der Ratspräsidentschaft Portugals durch eine Getränkefirma und eine Papierfirma gesagt. Das sei völlig normal. Dabei handelt es sich um Unternehmen, die progressiver Ernährungs- und Klimapolitik entgegenstehen und mit ihren Produkten Übergewicht und Monokultur-Plantagen fördern. Wir fordern ein Ende dieser unverfrorenen Lobby-Arbeit und rufen zu einem europaweiten Protest gegen das Sponsoring wichtiger EU-Gremien auf! Übrigens hat sich Deutschland im letzten Jahr nach der Kritik von foodwatch von keinem Unternehmen sponsern lassen.
Quelle: foodwatch
E-Mail-Aktion: www.foodwatch.org/de/mitmachen/schluss-mit-dem-sponsoring-der-eu-ratspraesidenschaft/
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