Sänzerin. Das war der Berufswunsch von Barbara Lexa, als sie Kind war. Sängerin und Tänzerin. Tatsächlich trat sie bereits als Kind mit ihrer Mama auf, sang und jodelte, entwickelte sich zur Vollblutmusikerin und -sängerin. Ihre eigenen Jodler und bayerischen Mantren sind bemerkenswert und laden ein, herzhaft mitzujodeln und zu singen. Seit diesem Jahr gibt es zu den von ihr bereits herausgegebenen Büchern über ihr Tiny-House, sowie Märchen auf bayerisch, das Hörbuch „Raxa und die Reise zu den Sternen“. In dieser magischen Erzählung erfährt man von Raxa, ihrem Tiny-House Ananda (Sanskrit: Glückseligkeit) und beider Reise zu Kankardibet, einem fernen Planeten. Der Name des Sterns ist ein Anagramm aus dem Wort Dankbarkeit.
Sehr viel Phantasie, Lebenserfahrung und Weisheit spiegeln sich für mich in dieser Geschichte und was sie ganz besonders macht, ist die Einbindung der weltweiten Situation Anfang des Jahres 2021. Ein aktuelles Märchen für Erwachsene – so empfinde ich es und tauche gerne darin ein, wenn ich abspüle, bügele oder dergleichen. Wie Raxa geht es manchmal auch mir: Ich möchte auf Kankardibet bleiben und nicht mehr zur Erde zurück, ebenso wie bei »Fortunarien«, das ein weiteres ihrer Werke – ebenfalls selbst illustriert – beschreibt.
Allerdings lebe ich, leben wir, nun einmal hier und sind aufgefordert, dieses Leben für alle Menschen möglichst gut zu gestalten und das vorrangig hinsichtlich der von mir mittlerweile nur noch als »Seltsamzeit« bezeichneten aktuellen Umbruchphase in unserer Entwicklung. Was Barbaras Vergleich mit Raupen sehr anschaulich zeigt: Viele von uns konsumieren schier endlos und gedankenlos, ohne irgendetwas zu hinterfragen.
Hier wird einiges angesprochen, das für die/den eine/n von uns vermutlich nachvollziehbar ist, obwohl sich die Situation auf beiden Sternen – dort mit wenigen, hier mit Milliarden Menschen – natürlich nicht vergleichen lässt. Vielleicht gibt es jedoch den einen oder anderen Aha-Effekt hinsichtlich Gemeinschaft und Erhalt der Schöpfung.
Was für uns alle immer wichtiger wird, vor allem im Hinblick auf Wahlen. In meinem Umfeld heißt es zum Teil: Wir haben die Wahl zwischen Pest, Cholera, Thypus, Pocken … Oje! Dennoch wähle ich persönlich, denn mir ist der Erhalt der Demokratie enorm wichtig. Auch wenn das Kreuzchen an einer bestimmten Stelle zu machen nicht nur mir nicht immer leicht fällt. Wichtig ist es schlicht, sich sehr gut über die diversen Parteien, ihre Absichten und vor allem das bisher von ihnen »Erreichte« zu informieren. Und das Argument „Die sind viel zu klein, die gewinnen nie“, zählt nicht, denn auch »Die Grünen« waren mal klein. Nur: Was ist aus ihnen geworden? Ihre Politik treibt zum Teil nie geahnte »Blüten«, die so kaum jemand erwartet hätte.
Vorwiegend in der Landwirtschaft wirkt sich teils sehr ungut aus, dass diese »Naturpartei« scheinbar häufig »päpstlicher als der Papst« sein möchte. Und manche ihrer Unterstützer verstehen vermutlich – wie andere auch – von Landwirtschaft so viel wie eine Kellerassel vom Adlerflug. Oder umgekehrt. Mich eingeschlossen. Eine Bäuerin erklärte, welch enorme finanzielle Belastung für sie und ihre Familie die erhöhten Diesel- und Strompreise darstellen. Ihre Kühe auf die Weide zu lassen ist nicht möglich. Stellen Sie sich vor, fünfundsiebzig Stück Vieh würden von dort ausbrechen – wie soll das gehen? Vierlinge bei der Mutterkuh zu belassen führt dazu, dass diese sich gegenseitig die Zitzenansätze abnagen. (…)
Nicht umsonst gibt es sehr viele Berufe, die erlernt werden müssen. Oder können Sie Folgendes alles selbst erledigen? Ein Auto reparieren, ein Dach decken, Zahnschmerzen beseitigen, Abflussrohre und Stromleitungen verlegen, Brot backen, richtig gut putzen, dazu Straßen teeren? Jede Person hat spezielle Fähigkeiten/entsprechendes Wissen, aber dann hört es meist auch schon auf. Wir brauchen alle, um im gesellschaftlichen Miteinander als Zahnräder zu wirken, damit dieses gut laufen kann, weshalb es keine hochnäsigen Menschen geben darf, die auf andere herabschauen. Keiner von uns ist eine Insel, jede/r braucht jemand anderen.
Und wir stellen uns hoffentlich hinsichtlich der Wahlen die Frage, wie es weitergehen soll nach den Jahrzehnten, in denen wir uns von mehr oder weniger verantwortungsbewussten und integren Menschen dorthin haben führen lassen, wo wir jetzt stehen. Arg nah am Abgrund in vielerlei Hinsicht. Möchten wir Riesenkonzerne unterstützen, die so mit unser aller Steuerzahlungen Aktionäre befriedigen, Arbeitsplätze abbauen und die Umwelt zerstören? Sollen Bezüge von kleinen RentnerInnen weiter um ungerechte Beiträge gekürzt werden; Familien, die Hartz IV beziehen, das Kindergeld als Einkommen angerechnet und abgezogen werden, während gut Situierte es behalten dürfen? Lesen Sie dazu erschütternde Erlebnisse in »Hearts Fear – Hartz IV« von Bettina Kenter-Götte. Weshalb gibt es kein bedingungsloses Grundeinkommen für alle? Dass Menschen dadurch kreativer und produktiver werden, weil sie freier sind, können Sie in „Was würdest du tun?“[1] erfahren. Nicht zuletzt: Jemand, der Steuergelder in den Sand setzt, veruntreut oder ähnliches, muss seine Stelle räumen. Ohne Abfindung oder dergleichen wie es bei einem »normalen« Arbeitnehmer nach einer eventuellen Verfehlung ganz selbstverständlich ist.
Jetzt haben wir bald die große Chance, unsere gemeinsame Zukunft in neue, gute und Leben schützende Bahnen zu lenken. Machen wir das doch alle – vorab sehr gut informiert – gemeinsam! Gemeinsam sind wir stark!
Irmgard Deml, Weilheim
2 Kommentare
In Vielem kann ich zustimmen – dennoch finde ich es absolut falsch, die gestiegenen Energiepreise der Politik der Grünen anzulasten.
Putin hat diesen Angriffskrieg zu verantworten und mit ihm die explidierenden Energiepreise aufgrund einer von Putin vorsätzlich herbeigeführten Mangellage ( das bewusste leerlaufen lassen der deutschen Gasspeicher).
Sicher, alles ist komplex und gerade deshalb sollten wir unser Fühlem, Denken, Wahrnehmen genauso komplex halten und nicht abgestumpft einfache Antworten konsumieren.
Ein Psychopath wie Putin ohne Empathie darf nicht länger den Energiefluss steuern, weder den fossilen noch den geistigen.
Zitate: „… nicht abgestumpft einfache Antworten konsumieren …“
– „Putin hat diesen Angriffskrieg zu verantworten“
– „einer von Putin vorsätzlich herbeigeführten Mangellage“
– „Ein Psychopath wie Putin ohne Empathie …“
Aha. Fühlt es sich gut an ein so griffiges Feindbild zu haben, dem man ohne groß nachdenken zu müssen alles in die Schuhe schieben kann? Geraten dabei nicht andere Akteure komplett aus dem Blickfeld, Frau Hagne?