Rimbach-Studie belegt die gesundheitliche Belastung durch elektromagnetische Felder

Mobilfunkmast IglingEine von Prof. Dr. rer. nat. Klaus Buchner und Dr. med. Horst Eger Anfang dieses Jahres veröffentlichte Langzeit-Studie zeigt an der Bevölkerung im Umfeld eines Mobilfunksenders, dass sich klinisch bedeutsame Neurotransmitter unter dem Einfluss modulierter hochfrequenter Felder verändern.[1]

Die Ergebnisse der Laboranalysen belegen mit dem Anstieg der Stress-Hormone den chronischen Stress der Anwohner und das schädigende Potenzial der Hochfrequenz-Strahlung. Auf biochemischer Ebene bietet die nach ihrem Entstehungsort benannte »Rimbach-Studie« damit ein Erklärungsmodell für zahlreiche gesundheitliche Beschwerden. Und sie bestätigt Wirkungen auf Zentralnervensystem und Psyche, die bereits davor zahlreiche Studien als besonders auffälligen und besonders gefährlichen Bereich biologischer Wirkungen elektromagnetischer Felder bezeugt haben.

Die Studie ist in einer Zeit erschienen, in der mehr als einem Dutzend von bereits eingeführten Funk-Techniken immer neue hinzugefügt werden, die die Überfrachtung unserer Wohngebiete mit elektromagnetischen Feldern weiter vorantreiben: nach der Digitalisierung von Rundfunk und Fernsehen der Polizeifunk TETRA, nach und neben diesem die LTE-Technologie, die auch ländliche Räume besser mit technischer Strahlung »versorgen« soll. Die Studie ist aber auch in einer Zeit erschienen, in der unsere Medien über einen »drastischen« Anstieg von psychischen Erkrankungen berichten: von Burnout, Depressionen, Angst- und Schlafstörungen, Kopfschmerzen u. a. Besonders beunruhigend sind Informationen, denen zufolge die klinisch behandlungsbedürftigen neuro-vegetativen Erkrankungen im Verlauf der letzten 10 Jahre um über 100 Prozent gestiegen[2] sind. Dass die Zahl der psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in den vergangenen Jahren stärker zugenommen hat als in der Gesamtbevölkerung ist besonders besorgniserregend.[3]

Eine Frage aber wird bislang sorgfältig vermieden: ob ein Zusammenhang zwischen der Statistik psychischer Erkrankungen und den neuen Umweltbelastungen durch moderne Funktechnologien besteht.

Niemand wird einer undifferenzierten Verknüpfung der Bereiche das Wort reden. Doch wo sie so vielfältig wissenschaftlich belegt ist und in der ärztlichen Praxis immer häufiger vorgefunden wird, sollte sie noch weniger tabuisiert werden.

Die Ärzte zweier bayerischer Qualitätszirkel »Elektromagnetische Felder in der Medizin – Diagnostik, Therapie und Umwelt« aus Bamberg und Kempten nehmen die Ergebnisse der Rimbach-Studie zum Anlass zu fordern: Die gesundheitliche Belastung der Bevölkerung durch elektromagnetische Felder darf nicht länger vernachlässigt werden! Die Ärzte sehen sich dabei durch drei zeitnahe Resolutionen unterstützt, die ihrerseits eindringlich vor den Folgen der Überfrachtung unserer Lebenswelt durch elektromagnetische Felder warnen. Die Internationale Agentur für Krebsforschung der WHO (IARC) hat Hochfrequenzstrahlung als mögliches Risiko für Hirntumore eingestuft. Der Europarat fordert mit Blick auf Gesundheit wie Umwelt eine generelle Wende in der Mobilfunkpolitik. Das Russische Nationale Komitee zum Schutz vor Nichtionisierender Strahlung (RNCNIRP) fordert überfällige Maßnahmen zum Schutz der Kinder.

Aufklärung und Vorsorge ist besser als Nachsorge: Die bekannte Formel der medizinischen Praxis sollte auch zur Devise deutscher Gesundheitspolitik gemacht werden.

Verantwortlich: Dr. med. Markus Kern
Beim Flosserhäusle 8 • 87439 Kempten
Tel: 0831 / 52082-66 Fax: -68
E-Mail: Dr.M.Kern@online.de

 

 

Quellenangaben / Hinweise


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  1. Veränderung klinisch bedeutsamer Neurotransmitter unter dem Einfluss modulierter hochfrequenter Felder – Eine Langzeiterhebung unter lebensnahen Bedingungen Klaus Buchner und Horst Eger in: Umwelt・Medizin・Gesellschaft 24 | 1/2011
  2. www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/ 0,1518,776666,00.html
  3. www.springermedizin.de/starker-anstieg-der-psychischen-erkrankungen-bei-jugendlichen/266722.html

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