Plastik – fatale Fehler am Fließband (2)

In erster Linie waren es die kostengünstige Herstellung, die grenzenlose (Ver-)Formbarkeit, das leichte Gewicht und die schier unbegrenzte Haltbarkeit, die dem Material Plastik eine Verbreitung sicherte, die auch vor den abgelegensten Regionen dieser Erde nicht Halt machte und macht.

Die Artikel im OHA, die seit einiger Zeit explizit und schonungslos diese Folgen aufzeigen, sprechen Bände, zum Beispiel das Interview zur Zero-Waste-Bewegung im Pfaffenwinkel sowie die »Zahlen und Fakten über Plastikmüll« im OHA Nr. 440 vom Juli 2018, Seite 6. Was aber sind die grundlegenden Fehler bei der Produktion von Plastik?

Fataler Fehler Nummer eins: Schon die Römer wussten es von den Griechen: „Was immer du tust, tue es klug – und bedenke das Ende!“ Und genau dieser „Gedanke ans Ende“ scheiterte an einer auf grenzenlosen Gewinn ausgerichteten Wirtschaft: Flaschen aus Plastik statt Glas sparten Tonnen an Gewicht bei Transporten, bunte Plastiktüten ließen die Verbraucherherzen höher schlagen, Plastikfolien umhüllen unsere Lebensmittel bis heute. Erst, als der Plastikmüll an Straßenrändern, auf Liegewiesen oder nach Festivals aller Art nicht mehr beherrschbar erschien, kam der Gedanke auf, die Rückgabe der Flaschen durch Pfand attraktiv zu machen oder den kostenlosen Erwerb von Plastiktüten zu unterbinden. Genau das hätte der erste Schritt sein müssen! Und Einwegflaschen, die es bis heute gibt, hätten niemals produziert werden dürfen! Denn immer mehr zeigt sich, dass auch ein Leben fast ohne Plastik möglich erscheint. Bedenke das Ende!

Es ist wie in so vielen anderen Bereichen: Selbst wenn Kernreaktoren jemals absolut sicher im Betrieb gewesen wären, hinterlassen sie am Ende radioaktiven „Atommüll“, für deren sichere Verwahrung es bis heute keinerlei Lösungsansätze gibt. Bedenke das Ende!

Oder Elektroautos: Die gewaltigen Schadstoffe bei der Produktion der Akkus sowie deren erst in Ansätzen mögliches Recycling nach Defekt oder Beschädigung sollten einer voreiligen ungebremsten Propaganda für E-Autos einen Riegel vorschieben. Oder sollen diese Akkus vielleicht irgendwann mit den Kernbrennstäben und dem Plastikmüll ins Weltall geschossen werden …? Und dort …? Ach ja: Bedenke das Ende!

Fataler Fehler Nummer zwei: Die unkontrollierte Produktion schier unbegrenzter Arten von Plastik und die damit verbundenen Recycling-Probleme. Darauf möchte der nächste Teil meiner kleinen Serie eingehen, die natürlich keinen Anspruch auf strenge Wissenschaftlichkeit oder Vollständigkeit anstrebt, sondern dem Strom meiner Gedanken freien Lauf lassen möchte.

Roland Greißl, Fuchstal

 

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