Am 11. März jährt sich die Atomkatastrophe von Fukushima zum neunten Mal. Zwei Wochen später will die japanische Regierung der Weltöffentlichkeit demonstrieren, das Unglück sei bewältigt und »Normalität« eingekehrt.
Denn dann, am 26. März 2020, startet der Fackellauf der Olympischen Sommerspiele von Tokio ausgerechnet in der Präfektur Fukushima. Und noch weiter: Im Juli sollen dort, in verstrahltem Gebiet – nur 50 Kilometer entfernt von den havarierten Reaktoren, auch olympische Wettkämpfe ausgetragen werden.
Die Fassade glänzt, darunter strahlt es!
Läuft für Japans Regierung alles nach Plan, steht »Tokyo 2020« am Ende symbolisch auch dafür, dass das Land die Folgen des Atomunfalls scheinbar überwunden hat. Gleichzeitig stellen die geschmolzenen Reaktorkerne Regierung und Betreiber weiterhin vor unlösbare Aufgaben; gleichzeitig fließen täglich große Mengen radioaktiver Abwässer ins Meer und ins Grundwasser; gleichzeitig ist die Region übersät mit hunderttausenden Säcken verstrahlter Erde; Wälder, Flüsse und Seen sind verseucht. Nach Dekontaminierungsprogrammen in den Wohngebieten zwingt die japanische Regierung Atomflüchtlinge zur Rückkehr in die Heimat und mutet ihnen eine Strahlenbelastung zu, die internationale Richtwerte um das Zwanzigfache übersteigt. In Fukushima ist nichts in Ordnung – die vermeintliche »Normalität« ist staatlich verordnet.
Quelle: .ausgestrahlt
Auf der .ausgestrahlt-Website haben Anti-Atom-Gruppen aus dem ganzen Bundesgebiet Mahnwachen, Vorträge, Aktionen und Demos rund um den 9. Fukushima-Jahrestag angemeldet.
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