Wir alle kennen die Zukunft nicht. Manches lässt sich erahnen, manches ist gewiss: Gewiss ist für mich, dass mir am Beginn eines jeden Monats der Ruf enteilen wird: „Oha, da fehlt doch was! Da fehlt der OHA!“
Zirka 15 Jahre hat er mich begleitet, der OHA. Immer war gewiss, dass er die alltäglich-uniforme Sicht der Standard-Medien hinterfragen, ergänzen oder in ein neues Licht rücken würde.
Aus aktueller Sicht ist es für mich hochinteressant, dass die ersten Ausgaben des OHA, die ich in die Hand bekam, das Impfen zum Thema hatten. Mehrere Ausgaben befassten sich intensiv und kritisch mit den Problemen des Impfens – damals mit traditionellen Impfstoffen. Unvorstellbar, dass dieses Thema das letzte Jahr des Print-OHA erneut derart dominieren würde! Nun allerdings unter völlig anderen Voraussetzungen, mit nie erprobten Impfstoffen gegen eine neuartige Form von Viren.
Oder geht es nur um altbekannte, aber aggressivere Viren, die von Virologen und Politikern zur Gefahr dieses Jahrhunderts hoch-definiert wurden – und dabei einen nie gekannten Umbruch unserer Gesellschaft zur Folge hatten, mit einem Verlust an Glaubwürdigkeit und Vertrauen in die politische Kultur – leider aber auch im privaten Bereich. Uralte Freundschaften zerbrachen und zerbrechen an der Frage des Impfens …!
Der OHA hat sich in Sachen Corona von Anfang an klar positioniert, gegen Panikmache und strikte Zwangsmaßnahmen des Staates. Eine Analyse der AZ über die Motive Nichtgeimpfter (»Bewusst keine Spritze« vom 29.10.2021) trifft wohl genau die Intention des OHA: „69 Prozent von ihnen sind der Ansicht, Corona sei ein Vorwand für mehr staatliche Kontrolle und 80 Prozent halten die Grundrechtseingriffe für schwerwiegender als die Gefahr durch das Virus.“
Ja, die Redaktion des OHA, allen voran Sigi Müller, blieb sich bis zum Ende treu in ihrer Haltung. Keine Frage, sie war oft strikt einseitig – nur: So gut wie alle anderen Medien waren es in der dogmatisch-kompromisslosen »Verkündigung« des Gegenteils nicht weniger! Wehe dem, der anderer Meinung war und ist!
Und genau dazu ist der OHA vor 40 Jahren angetreten, auch andere Argumente in die Waagschale zu werfen. Daher war in der »Pandemie-Zeit« dieser Weg »alternativlos«, auch wenn er dem OHA wohl die größte Zerreißprobe seiner Geschichte einbrachte.
Wer wird diese Lücke füllen? Die Online-Ausgabe des OHA wird es tun, aber vielen Lesern wird es gehen wie mir: Das Papier in der Hand ist etwas völlig Anderes als das virtuelle Lesen am Bildschirm.
Wünschen wir dem Konzept viel Erfolg. Denn durch die unbegrenzte Vielfalt der Themen, durch das unzensierte Aufgreifen auch links- oder rechtsradial erscheinender Positionen fanden viele Leser im OHA ein Forum für ihre Meinungen. Auch wenn sich die Hoffnung vieler, mit Herzblut geschriebener Artikel am Ende nicht erfüllen will:
Die Plastikflut wird unseren Planeten wegen der Masken und anderer Corona-Schutzmaßnahmen noch mehr aus dem Gleichgewicht bringen als es zu ahnen war. Und der Sohn von Elon Musk und der Sängerin Grimes namens »XÆA-12« wird keine »neue Menschheit« hervorbringen – die beiden haben sich getrennt. Und so müssen auch wir uns trennen – vom Print-OHA.
Roland Greißl, Fuchstal
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