… und die Antwort darauf
Sehr geehrter Herr Werner (Starlight), sehr geehrte Aktive der Agenda 21 und von Slowfood,
wir teilen grundsätzlich bei vielen Themen die kritische Haltung von Ihnen und Ihren MitstreiterInnen und haben immer wieder gern an Ihren Veranstaltungen teilgenommen, u. a. an den Filmvorführungen (Agenda21-Kino). Als Kinofans haben wir auch sonst gerne das Starlight besucht.
Die aktuelle Einladung zur Filmvorführung am 9. November hat uns jedoch ziemlich entsetzt. Denn unter dem Flyer steht „im Starlight Kino gilt derzeit die 2G-Regel“– und dies schon vor den verschärften Regeln der Bayrischen Staatsregierung, die seit 06.11.21 in Kraft sind und heute (09.11.) noch einmal intensiviert worden sind!
In jedem Fall heißt das: Sie als kritische Organisationen unterstützen Regeln, bei denen gesunde Menschen ausgeschlossen werden, nur weil sie sich in ihrer persönlichen Risikoabwägung gegen einen experimentellen Impfstoff auf Basis von Gentechnik entschieden haben und nicht das „Glück“ hatten einmal positiv – mit PCR-Test – getestet worden zu sein? (Denn das ist die Definition von »genesen« – das Kriterium ist nicht, dass man wirklich die Krankheit hatte und Antikörper oder – für die Langzeitwirkung wichtiger – T-Zellen nachweisen kann.)
Uns macht das fassungslos!
Sie alle sollten doch Erfahrung damit haben, wie wenig man sich darauf verlassen kann, dass Regierungen die Risiken für die Bevölkerung ernst nehmen, wenn Industrieinteressen im Spiel sind, wie wenig belastbar Studienergebnisse sind, die vom Vertreiber von Produkten selbst erstellt wurden und wie sehr eine unabhängige Risikoprüfung durch Interessenverflechtungen und direkten und indirekten (z. B. Drehtür-)Lobbyismus erschwert wird. (siehe z. B. der angehängte »Spiegel«-Artikel am letzten slowfood-newsletter zum Thema Pestizide)
Sie sollten somit doch eigentlich nachvollziehen können, dass man unter diesen Umständen möglicherweise dem eigenen Immunsystem und verschiedenen Behandlungsmethoden (die es ja inzwischen auch gibt!) mehr vertraut als den Studienergebnissen einer Pharmafirma und/oder den einseitigen Vorgaben einer Regierung, die weder einen offenen gesellschaftlichen Diskurs zu dem Thema zulässt noch ihre Entscheidungen auf eine breite und nachvollziehbare wissenschaftliche Basis stellt.
Es wurde vielfach kommuniziert, u.a. auch von Prof. Drosten, dass eine Impfung nicht davor schützt an Covid zu erkranken und andere anstecken zu können, dass sie bestenfalls – zumindest für eine gewisse Zeit – das Risiko mindert schwer zu erkranken und zu sterben. Wie auf dieser Grundlage die persönliche Entscheidung ausfällt, ist natürlich eine sehr individuelle Frage, die selbstverständlich in der persönlichen Verantwortung liegt, da auch die Risiken selbst zu tragen sind.
Wie auf dieser Basis Regelungen wie 2G von der Regierung überhaupt ermöglicht und (inzwischen) verhängt werden können und nun auch über eine Impfpflicht diskutiert wird, ist für uns nicht nachvollziehbar.
Egal, wie Sie sich für sich persönlich entschieden haben – als Engagierte bei Slowfood oder in der Agenda 21 bzw. als Kinobetreiber, der kritische Filme spielt, hätten wir schon erwartet, dass Sie es für wichtig halten, dass diese Entscheidung frei bleibt, auch frei von jeglicher Art von Diskriminierung, wie sie eine 2G-Regel in krasser Weise darstellt.
Wir sind wirklich sehr enttäuscht, wie unkritisch und willfährig Sie alle, die wir bisher für kritisch gehalten haben, sich hier verhalten.
Wollen Sie wirklich mitschuldig werden an dem rasanten Abbau von Demokratie und Grundrechten, der gerade stattfindet, und an einer weiteren Spaltung der Gesellschaft? Braucht es nicht uns alle, damit sich die Welt der Zukunft an den Bedürfnissen der Menschen und der Natur incl. aller anderen Wesen ausrichtet und nicht an den Interessen der Konzerne und Milliardäre?
Mit im Grunde ja wohlwollenden Grüßen,
Gaby Kerscher
Olaf Eggers
Hauke Koch-Volkerts
Alexander Koch
Elisabeth Mildner
Florian Mildner
Renata Hirtl
stellvertretend für viele ähnlich denkende Menschen in der Region
Für alle, die sich mit den genannten Inhalten intensiver befassen wollen, hier ein hervorragender Artikel dazu: „30 Gründe, warum ich mich derzeit nicht impfen lasse“
Hier nun die Antwort darauf:
Grüß Gott Frau Kerscher,
Ihre Mail vom 9.11. hat uns „zumindest“ erstaunt. Ihrer Interpretation des Satzes „im Starlight Kino gilt derzeit die 2G-Regel“ als Unterstützung von Regeln zu sehen, bei denen gesunde Menschen ausgeschlossen werden, schließen wir uns in keinster Weise an. Wir haben im folgenden mit Unterstützung von Fachleuten einige Argumente zusammengestellt, die unsere Haltung untermauern:
1.Exprimenteller Impfstoff: von einem experimentellen Impfstoff kann nicht die Rede sein. Impfstoffe werden grundsätzlich getestet, das schreibt das Gesetz in Zusammenhang mit den relevanten Zulassungsbehörden vor. Jeder Impfstoff wird durch präklinische und klinische Studien in einem standardisierten Verfahren mit einem ausgewählten Probandenumfang getestet. Natürlich ist – und das gilt für jeden Impfstoff wie auch für Medikamente – die klinische Erfahrung bei der Zulassung begrenzt. Daher ist anschließend grundsätzlich eine kontinuierliche Überwachung der Impfstoffe notwendig und wird auch durchgeführt. Das zeigen ja auch die Studien zum Corona-Impfstoff im In- und Ausland.
2. Impfstoff mit Gentechnik: Es ist die Frage, wie man Gentechnik interpretiert. Natürlich wird zur Herstellung der mRNA-Impfstoffe ein technisches Verfahren eingesetzt, das man als Gentechnik bezeichnet, da genetisches Material hergestellt und verwendet wird. Das technische Verfahren ist schon längst etabliert und gängige wissenschaftliche Technik. Die Formulierung „experimenteller Impfstoff auf Basis von Gentechnik“ ist aus wissenschaftlicher Sicht irreführend. Es gibt genügend Fachliteratur, wo nachzulesen ist, wie Impfstoffe funktionieren; welche es gibt und wie sie die Immunantwort stimulieren.
Fakt ist: Durch die mRNA-Impfstoffe und durch die Vektoren-Impfstoffe wird das Erbgut der menschlichen Zelle nicht modifiziert. Das hat mit gentechnischer Manipulation nichts zu tun. Der mRNA-Impfstoff z.B. dient dazu, in der Zelle ein sogenanntes „Spikeprotein“ zu erzeugen, das typisch für das Virus ist und gegen das dann von unserem Immunsystem Antikörper gebildet werden. So wird das Immunsystem stimuliert. Das ist Sinn eines Impfstoffes! Die eingeschleuste mRNA wird abgebaut. Es werden keine lebensfähigen Viren gebildet.
3. Wer PCR-positiv getestet ist – auch ohne Symptome – bildet grundsätzlich Antikörper, es sei denn, das Immunsystem ist defekt – dann wird der Patient aber auch krank. Ihre Aussage ist vollkommen unsinnig und vor allem: „…….wer nicht das Glück hat……“ ! Das ist ein Affront gegenüber denjenigen, die an Covid-19 erkrankt sind und darüber hinaus eine überaus unsolidarische Aussage!
4. Es gibt genügend pflanzliche Produkte, die von Firmen/Herstellern angepriesen werden, zu denen es überhaupt keine Studien gibt. Die Pharmaindustrie ist wie oben schon erwähnt generell verpflichtet, Studien durchzuführen und zu veröffentlichen. Die Beurteilung und eventuelle Zulassung erfolgt dann durch Gremien wie EMA (European Medicines Agency), Stiko, FDA (USA) etc. zusammen mit einem Ethikrat, um die Interessen der Bevölkerung zu wahren. Pfizer wurde von Biontech als finanzstarker Partner ausgewählt (glücklicherweise!), um solche wichtigen und aussagekräftigen Studien überhaupt durchführen zu können. Die Aussagen zur Interessenverflechtung und Lobbyismus zeigen im Zusammenhang mit der Pandemie fehlendes Hintergrundwissen. Was in anderen Bereichen in Sachen Lobbyismus durchaus berechtigt ist, trifft für Pandemien gerade nicht zu.
5. Es gibt bisher keine auf Covid zugeschnittenen und zugelassenen Medikamente – eventuell Notfallzulassungen. Die im Krankenhaus in schweren Fällen verabreichten Medikamente sind vollkommen unspezifisch und haben erhebliche Nebenwirkungen. Das ist unter „experimentell“ einzuordnen!
Gerade jetzt wurden allerdings 2 Mittel, die auf einer Antikörper-Therapie beruhen, von der EMA zugelassen. Diese müssten aber schon kurz nach Symptomerkennung eingesetzt werden, eine spätere Verabreichung bei schweren Verläufen hilft nicht oder nur sehr begrenzt. Aber hier sind natürlich die Erfahrungen noch ganz am Anfang. Das Risiko einer möglicherweise erfolgreichen Behandlung von Covid-19 Erkrankten mit diesen Antikörpern gegen eine Nichterkrankung durch vollständige Impfung sollte sorgfältig überlegt werden.
6. 2G-Diskriminierung : wir reden momentan über eine Pandemie der Ungeimpften. Ungeimpfte stellen ohne Zweifel ein erhöhtes Risiko für den Rest der Gesellschaft dar:
a) Blockierung von Intensivbetten bei schwerem Krankheitsverlauf. D.h., es müssen andere OPs oder akute Behandlungen ausgesetzt werden. Was ist bei Notfallaufnahmen?
b) Die Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren und damit auch andere zu infizieren ist bei Ungeimpften höher.
Das ist in hohem Ausmaße ein unsolidarisches Verhalten gegenüber den Mitmenschen.
Natürlich gibt es keine Impfpflicht. Jeder kann selber entscheiden und man muss dann aber auch mit den Konsequenzen leben. Es wird auf der Entscheidungsfreiheit herumgeritten, aber z.B. die Entscheidung des Kinobetreibers wird kritisiert, der sich solidarisch mit dem Pflegepersonal zeigt und Infektionen verhindern möchte. Da jeder nach den Aussagen das Risiko selber tragen muss, kann man dann auch entscheiden, sich mit Ungeimpften zu treffen oder nicht. Das ist ein aus unserer Sicht falsches und egoistisches Demokratieverständnis, unschlüssig und daher inakzeptabel.
Wie wäre es, wenn sich die Kritiker von 2G mal mit den Pflegekräften in den Krankenhäusern mit Covid-19-Patienten auf Intensivstation unterhalten?. Am besten noch ein paar soziale Stunden dort ableisten, um sich vor Augen zu führen, wie es bei schweren Verläufen durch Nicht-Impfung aussieht. Dagegen steht dann das nachgewiesene geringere Risiko der Impfung durch einen innovativen und getesteten Impfstoff. Ein Risiko „NULL“ gibt es bei keinem Impfstoff und Medikament. Wir reden hier nicht über ein Kopfschmerzmittel, sondern über eine pandemische Infektion mit schweren Folgen.
Sie bezeichnen uns ( SlowFood, Agenda, Kinobetreiber) als unkritisch und willfährig. Wir empfinden das als negative und unzutreffende Wertung unserer Person. Wir betrachten die Corona Pandemie heute anders als noch im Frühjahr 2020 und sind nicht der Meinung, dass die individuelle Freiheit des Einzelnen über allem steht. Eine Pandemie ist eben keine Privatsache und die individuellen Freiheitsrechte können und sollten gerade aus einem Demokratie- und Solidaritätsverständnis zurückstehen. In diesem Zusammenhang zu schreiben: „Wollen Sie wirklich mitschuldig werden an dem rasanten Abbau von Demokratie und Grundrechten, der gerade stattfindet, und an einer weiteren Spaltung der Gesellschaft?“ halten wir für vollkommen fehl am Platz. Für den Hinweis, dass dieses Schreiben möglicherweise an anderer Stelle noch veröffentlicht wird , bedanken wir uns. Wir nehmen uns aber die Freiheit heraus, deswegen unsere Meinung nicht zu ändern und gehen davon aus, dass diese Stellungnahme gleichzeitig veröffentlicht wird
Es bleibt uns nur, Ihnen und allen anderen, die unterzeichnet haben zu wünschen, dass sie gesund bleiben.
Claudia Hanke und Heiner Putzier (auch im Namen von Georg Werner)
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