Neues Buch von OHA-Redakteur Hans Schütz: Der gute Mensch von Auschwitz?

Meine Begegnungen mit dem KZ-Arzt Dr. Hans Münch

OHA-Redakteur Hans Schütz hat ein neues Buch veröffentlicht. Es geht dabei um einen der Ärzte, die im Konzentrationslager Auschwitz menschen-verachtende medizinische Forschung an Lagerinsassen durchgeführt haben. Einen dieser Ärzte kannte der Autor persönlich, ohne zunächst von dessen furchtbarer Vergangenheit zu wissen.

Aus dem Vorwort von Prof. Dr. Gerhard Kral:
„Es ist ein außerordentlicher Glücksfall, dass Hans Schütz authentisch die Lebenswelt des Hans Wilhelm Münch über viele Jahre miterlebte und in einer rundum gelungenen biografischen Dokumentation die besondere Form der »Bewältigung« der Vergangenheit und die unbeschädigte Fortsetzung der beruflichen Karriere in der freien Gesellschaft der Grund- und Menschenrechte erschließt. Die Darstellung besticht vor allem durch die gelungene Verquickung von privatem Erlebnis und historisch-soziologischer Analyse. Der permanente Wechsel von persönlichen Begegnungen seit 1971 und dem Kenntnisgewinn aus Medien und literarischen Recherchen gibt der Studie ein besonderes stilistisches Gepräge.“

Zum Inhalt des Buches:
8. September 1998. Montag ist Spiegeltag. Schon einige Jahre lang hole ich erwartungsfreudig das bekannte Nachrichtenmagazin aus dem Briefkasten. Beim ersten Durchschauen orientiere ich mich an Überschriften, Untertiteln und vor allem auch an dem Bildmaterial, um zu entscheiden, was mich interessieren könnte. Diesmal stutze ich plötzlich. Einen der mehrere Seiten langen Hauptartikel wollte ich gerade überblättern, da bleibe ich an einem Bild hängen. Das Gesicht ist mir vertraut. Das ist doch nicht möglich!, denke ich… Berichtet wurde über Dr. Hans Münch, ein bekannter und geachteter Arzt, den Hans Schütz seit Jugendtagen gut kannte.

Dieses Buch ist aus einer ganz besonderen persönlichen Betroffenheit entstanden. Der Autor war als junger Student in den 1970er-Jahren mehrfach bei Dr. Hans Münch in dessen griechischem Ferienhaus zu Gast, da er mit einem seiner Söhne befreundet war. Von der Vergangenheit Münchs als KZ-Arzt in Auschwitz wusste er damals allerdings nichts. Bis heute beschäftigt den Autor der Zwiespalt zwischen sehr positiven Erinnerungen an Dr. Münch und den Ferienaufenthalten bei ihm im griechischen Fischerdörfchen Afissos, und der Tatsache, dass es sich bei ihm um einen der menschenverachtenden Täter im Konzentrationslager Auschwitz handelte.

Eine literarisch-dokumentarische Auseinandersetzung über NS-Verbrechen, Schuld, Sühne und die Aufarbeitungsdebatte der Nachkriegszeit.

Erhältlich im Buchhandel
ISBN: 978-3-86408-263-4 oder direkt beim Autor:
www.hansschuetz.de
12 Euro

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