Die #Krautschau ist eine Mitmachaktion, die das Bewusstsein für unsere wilden Pflanzen in der Stadt und im Siedlungsbereich stärken soll. Hierbei werden Pflanzen, die in Pflasterfugen oder Mauerritzen wachsen, bestimmt und mit Kreide markiert. Das Naturschutz- und Jugendzentrum bietet im Landkreis Starnberg #Krautschau-Spaziergänge für Schulklassen an, um damit die Überlebenskünstler in den Ritzen in den Fokus zu rücken. Einige Rebellenbotaniker haben schon begeistert mitgemacht.
Was wächst eigentlich in unseren Pflasterfugen und Mauerritzen? Die wenigsten Menschen wissen das.
„In den Pflaster-Ritzen der weitgehend versiegelten Siedlungsbereiche wachsen jede Menge Wildpflanzen, die sehr wichtig für das Ökosystem in unserer Gemeinde sind!“, erklärt Axel Schreiner, pädagogischer Leiter des Naturschutz- und Jugendzentrums.
Die grünen Fugen sind nämlich nicht nur schön, sie nehmen auch Regenwasser auf und binden Staub. Jede Pflanze trägt zur Artenvielfalt bei und ihre Blüten liefern Nektar und Pollen für Insekten. Die Pflanzenwurzeln schaffen winzige Mikrohabitate, in denen Asseln, Würmer, Weberknechte, Spinnen, Käfer und Schnecken leben, die wiederrum Nahrung für Vögel und Igel sind.
Mitmachen kann jeder – so funktioniert‘ s:
Überall dort, wo Flächen versiegelt sind, leben Pflanzen unter Extrembedingungen und kaum jemandem fällt das auf. Die #Krautschau soll das ändern. Und so geht’s: Bei einem Spaziergang werden die entdeckten Fugenpflanzen bestimmt und deren Name mit Kreide auf die Straße geschrieben. Helfen können dabei Bestimmungsbücher oder die kostenlose Smartphone-App FloraIncognita. „Mit dem Straßengraffiti werden dann auch andere Menschen auf die wilde Schönheit am Straßenrand aufmerksam – zumindest bis zum nächsten Regen“, weiß Martina Gehret, Leiterin der BN-Mitmachaktionen. Und das Beste daran: Es macht nicht nur Spaß, man wird bereits nach kurzer Zeit zum richtigen Artenkenner! Aber Achtung: Sicherheit geht vor. Der BN bittet alle Teilnehmer*innen darum, keine Pflanzen an befahrenen Straßen zu bestimmen.
Mehr Informationen zur Aktion finden Sie hier: Krautschau: Mitmachaktion für wilde Pflanzen in der Stadt | BUND Naturschutz (bund-naturschutz.de)
Projektvormittage für Schulklassen
Besonders geeignet ist die Aktion auch für Schulklassen, da sie sich wunderbar in den Biologie- oder Natur- und Technik-Unterricht integrieren lässt. Bei Interesse können sich Lehrerinnen und Lehrer an das Naturschutz- und Jugendzentrum wenden. Dann führt eine Mitarbeiter*in des BUND Naturschutz einen solchen #Krautschau-Spaziergang in der Gemeinde mit der Schulklasse durch. Diese Spaziergänge sollten dann idealerweise auch auf der Internetseite des Naturschutz- und Jugendzentrums in den sozialen Netzwerken sichtbar gemacht werden. Die Klasse 6a des Wolfram-Eschenbach-Gymnasiums in Schwabach hat es vorgemacht und das Schulgelände nach Überlebenskünstlern abgesucht. Die entdeckte Ritzenvegetation wurde bestimmt und gekennzeichnet.
Fazit von Axel Schreiner: „Die Mitmachaktion kam bei den Schülerinnen und Schülern super an. Alle haben begeistert Pflanzen gesucht und bestimmt. Am Ende des Unterrichts konnten dann die unzähligen Straßengraffitis bewundert werden.“
Axel Schreiner, Pädagogischer Leiter Naturschutz- und Jugendzentrum
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