Manuel Zelaya, der vor zwei Jahren von den Putschisten abgesetzt wurde, durfte wieder nach Honduras zurückkehren.
Mel is back
Vor einigen Wochen kam der vor zwei Jahren weggeputschte Präsident Manuel Zelaya nach Honduras zurück. Nach längeren Verhandlungen kam in Cartagena/Kolumbien durch die Mithilfe des venezuleanischen und kolumbischen Präsidenten ein »Agreement« zustande, das die Rückkehr erlaubte. Straffreiheit wurde vereinbart und eine der Hauptforderungen der Resistencia (Widerstandsbewegung), eine Volksbefragung zu einer Verfassungsänderung, erfüllt.
Mit viel Volk (die Schätzungen gehen von 15.000 Menschen (offizielle Zahl) bis zu einer Million (deutsche Solidaritätsbewegung). Ich denke, so zwischen 50.000 und 100.000 ist realistisch.
Für Honduras war diese Rückkehr lebenswichtig geworden, denn die meisten internationalen Geldgeber erkannten die Regierung unter Pepe Lobo nicht an und zahlten nicht mehr – besser, gaben keine Kredite mehr.
Wie viel nun von diesem Abkommen zu halten ist, zeigt am besten die Anklageerhebung gegen den früheren Kanzler von Mel: Kaum war er eingereist, schlug die honduranische Justiz, die beim Putsch wohl die unrühmlichste Rolle gespielt hatte, zu: Hausarrest und eine Millionen Dollar (!) Kaution bis zur offiziellen Anklage.
Andere der Rückkehrer werden dann auch mit anderen Mitteln ruhiggestellt – die Zahlen sprechen für sich, wie das abläuft: Honduras hat sich mittlerweile zum gefährlichsten Land Mittelamerikas gemausert: Landesweit werden jährlich von 100.000 Menschen 58 umgebracht! In Nicaragua sind es dagegen »nur« 13, in ganz Zentralamerika 33 Morde. Übertroffen wird diese Zahl nur noch von Kriegsländern wie Irak und Afghanistan! Der Weltdurchschnitt liegt bei 8 Morden – Deutschland hat 0,8, und die USA 5,8 Morde zu verzeichnen. Und – Tendenz nach oben!
In den letzten zwei Wochen seit seiner Rückkehr war leider von Mel Zelaya wenig zu vernehmen – vermutlich nimmt alles seinen normalen honduranischen Lauf: es passiert nix…
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