Manipulatives Lehrmaterial von Unternehmen und Verbänden darf an Schulen in Niedersachsen nicht mehr verwendet werden
Seit geraumer Zeit und immer öfter werden unsere Kinder in den Schulen mit manipulativen Lehrmaterialien konfrontiert, das von Unternehmen und Verbänden kostenfrei erstellt wird.
Die niedersächsische Landesregierung hat dieses Problem jetzt erkannt und beendet ab dem kommenden Schuljahr ein umstrittenes Kooperationsprojekt zwischen Gymnasien und Energiekonzernen wie ExxonMobil und RWE. Begründet wird die Entscheidung mit einem Verstoß gegen die Antikorruptionsrichtlinie des Landes. ExxonMobil zahlte beispielsweise den beteiligten Schulen für die Kooperation sogar 10 000 €uro pro Jahr. Hinzu kommt, dass solche Kooperationen in einer Gegend stattfinden, in der die umstrittene Fracking-Technik vermehrt zum Einsatz kommt sowie Erdöl- und Erdgasgewinnung eine besondere Rolle spielt und seit Jahren kontrovers diskutiert wird. Bis heute ist das einer der deutlichsten Fälle von Lobbyismus an Schulen.
Die Organisation Lobbycontrol e. V. hat derartige Schulkooperationen – u. a. mit der Studie »Lobbyismus an Schulen« – immer wieder scharf kritisiert. Ob jetzt auch andere Bundesländer – vielleicht auch Bayern – dem Beispiel Niedersachsens folgen werden, bleibt abzuwarten.
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