Als man in Arizona USA schon dabei war, aus besten Humusböden durch Mineraldünger-Landwirtschaft Wüste zu machen, deren Hitze heute die Tornados vom Meer auf’s Land zieht, hatten 1924 Gutsbesitzer Rudolf Steiner zu Vorträgen über die »geistigen Gesetze zum Gedeihen der Landwirtschaft« nach Schlesien eingeladen. 10 Tage lang folgten über 100 Landwirte aus ganz Europa seinen Vorträgen und konnten Fragen diskutieren. Nur wer die Landwirtschaft aus eigenem Erleben in Feld, Wald und Tierzucht kennt, kann die Gesetze zur praktischen Anwendung bringen. Es genügt nicht, die Inhaltsstoffe einer Rübe zu kennen. Man muss schon, durch langes Beobachten geübt, instinktiv sehen, in welcher Beziehung sie zur ganzen Erde wächst.
Die ferne Wissenschaft versucht aus Details, z. B. der mikroskopischen Erforschung eines Fingers, auf den ganzen Menschen zu schließen. Bei der Kompass-Magnetnadel nimmt man zur Erklärung ihrer Funktion ja auch das Erdmagnetfeld mit in Betracht. Man muss das Große Ganze im Blick haben, um daraus Einzelheiten erklären zu können. Am Pflanzenwachstum ist der ganze Himmel mit seinen Sternen beteiligt.
Das pflanzliche Leben ist sehr eng mit den kosmischen Vorgängen verbunden, die tierischen Kräfte schon etwas weniger, das Menschliche ist vom Kosmos emanzipiert. Der Mensch ist für sein Tun selbst verantwortlich. In unserem physischen Körper, aus vervielfältigten Atomstrukturen gebildet, führt die pflanzliche Energie – Ätherleib – den Zellaufbau, die Zellerneuerung, die tierischen Kräfte – Astralleib – bilden Stimmungen darin ab wie Futterneid, Machtkämpfe, Spieltrieb oder Fortpflanzung. Das Tierische sollte nicht durch die pflanzliche Ordnung durchgreifen, das macht den physischen Körper krank.
Das Pflanzenwachstum findet über und unter der Erde statt. Dabei wirken zwei gegensätzliche Substanzen als Regulatoren. Der Kiesel (Quarzsand, Silizium SO2), zu 45 % auf der Erde vorhanden, reflektiert die Kräfte der sonnenfernen Planeten Mars, Jupiter und Saturn. Sie erzeugen nach oben gerichtete strahlige Formen wie z. B. den Schachtelhalm mit 90 % Kiesel.
Der Gegenpol Kalk, auch Kalium, Natrium, der »begierliche Kerl« laut Rudolf Steiner, holt die Kräfte der erdnahen Begleiter Mond, Merkur und Venus nach unten zur Wurzelbildung. Das Tonige in der Erde dient dabei als Überträger. Die so vielfältig zusammengesetzten Böden ermöglichen eine Vielfalt an Pflanzen. Die Pflanzen geben sich den Tieren als Futter, die Tiere nehmen sich, was ihnen gut tut. Deshalb ist jede Landwirtschaftsstelle als eine einmalige Individualität zu verstehen. Sie muss das, was sie braucht, aus sich selber hervorbringen. Von außen kann in den Kreislauf nur kommen, was als Heilmittel dienen soll. Eine Kuh pro Hektar, entsprechend Schweine oder Schafe, können so nachhaltig leben.
Damit sich die Nutzpflanzen in den Boden einbringen können, helfen ihnen im Humus oder Kompost die noch nicht ganz aufgelösten Pflanzenstrukturen, d. h. deren Ätherleibkräfte.
Um aber Fortpflanzung durch Samen oder Früchte zu ermöglichen, bedarf es der tierischen, astralen Kräfte aus dem Dünger.
Mineraldünger oder Kalkzugaben bauen den Pflanzenrestehumus schnell ab, es werden die Ätherkräfte nur frei, bis der Humus abgebaut ist.
Die tierischen Astralkräfte sind in den Blüten der Stauden, Sträucher und Bäume. Dort fühlen sich Tiere, Insekten und Vögel wohl, es ist auch ihre Lebensenergie. Bäume, Wälder, Auen verbessern die Astralkräfte des Individuums Landwirtschaft für gesunde Tierbestände. Die Elemente der Chemie in der Landwirtschaft haben Lebenswirkung zueinander. Der Stickstoff (N) im Tierdünger vermittelt zwischen der pflanzlichen Organisation mit Sauerstoff (O) und dem Kohlenstoffgerüst (C) des physischen Körpers. Der geistige Gestalter, das wir »Ich« nennen, wirkt durch den Schwefel (S) auf die Kohlenstoffgestaltung. Unsere Nahrung liefert keine Ersatzbausteine zur materiellen Erneuerung, sondern Willenskräfte, die den Körper regsamer machen, um über Haut, Sinne und Atmung automare Bausteine zu sammeln, wie Pflanzen CO2 aufnehmen, ihr Kohlenstoffgerüst daraus bauen und Sauerstoff (O) abgeben. Als Heilmittel in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft dienen homöopathische Zubereitungen von z. B. lange in Kuhhörnern gelagerter Mist oder Kiesel. Die Hörner der Kuh spiegeln wie ein Reflektor die Lebensenergie zurück, im Horn ist doppelte Energie. Bei der lebenden Kuh verstärkt das die Verdauungsenergie und die Fortpflanzungskraft. »Hornmist« und »Hornkiesel« sind hochenergetische Heilmittel (siehe »Homöopathie« im OHA).
Die beiden Präparate dienen einer gewollten Verschiebung des Gleichgewichtes zwischen Kalk, Stickstoff und Kiesel. Weitere Präparate dienen der Belebung von Kompost und dem Boden. Sie sind aus Schafgarbe, Kamille, Brennnessel, Eichenrinde, Löwenzahn und Baldrian. Diese Pflanzen wirken auch an ihrem Standort heilsam, sollten überall etwas vorkommen. Unkräuter und Schädlinge werden mit dem Prinzip der »Veraschung« über längere Zeiträume reguliert. Asche ist energiereiche Hochkonzentration der Inhaltsstoffe, die als abstoßender Pol zum unverbrannten Schädling wirken. Für tierische Schädlinge muss dazu in den Tierkreis des Himmels gegangen werden. Die Zeiten der Astrologie sind falsch, seit die Benediktiner alles gleichlang gemacht haben. Die sichtbaren Sternbilder sind unterschiedlich lang. Die Angaben dazu gibt es seit 60 Jahren in den Maria Thun ® Aussaattagen.
So erzeugt die Demeter-Landwirtschaft belebendere Lebensmittel. Die sich damals schon anbahnende Degeneration in Pflanzen und Menschen ist heute in Weizengluten, Gebissengstand und langem Röhrenknochenwachstum sichtbar. Rudolf Steiner warnte vor zu viel Informationsflut durch schnelle technische Übertragung. Der Schaden wird sich in folgenden Generationen erst zeigen. (Pisa-Studie?) Er ließ erklärende Bilder durch Kreidestriche auf der Tafel entstehen. So können sie auch im Menschen nach und nach wachsen. In Waldorfschulen werden solche haptischen Methoden gelebt.
Roland Brendel, Weilheim
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