Wer hätte gedacht, dass der Landsberger Autorenkreis ein solches Erfolgsmodell wird! Waren es bei der Gründungsversammlung im August 2004 gerade einmal drei Personen, und eine Gitarre, so gehören inzwischen gut dreißig aktive Autoren dieser lockeren literarischen Organisation an. Eine genaue Zahl kann nicht genannt werden, weil es sich um einen »offenen Kreis« ohne feste Mitgliedschaft handelt, der grundsätzlich jedem Schreibenden und jeder Schreibenden offen steht. Der Grundgedanke besteht darin, für Autoren aus dem Landsberger Raum ein Forum zu schaffen, in dem sie ihre Texte vorstellen und darüber diskutieren können.
Seit der Gründung hat sich der Autorenkreis von Landsberg aus vor allem Richtung Süden ins Schongauer Land und zum Ammersee hin ausgeweitet. Mehr als hundert Veranstaltungen, Freie Lesungen, Werkstattgespräche, Vorträge und gebundene Lesungen wurden bereits durchgeführt. Darüber hinaus bestehen Austauschkontakte zu ähnlichen Organisationen in Salzburg und im Allgäu. Außerdem existiert eine langjährige Freundschaft mit der österreichischen »Gesellschaft der Lyrikfreunde«, die vor allem den Lyrikern viele zusätzliche Anregungen vermittelt.
Über allem steht zunächst die Freude an Texten, an Geschichten und Gedichten, und diese Freude will man auch den Zuhörern vermitteln. Die Voraussetzungen dazu sind reichlich gegeben: Im Autorenkreis sind Lyriker ebenso vertreten wie Verfasser von Romanen, Kinderbüchern, phantastischen Geschichten, Satiren, Biographien und vielem mehr. So sind auch die Veranstaltungen zwangsläufig ebenso abwechslungsreich. Hierzu genügt ein Blick auf die Veranstaltungsliste. Themenabende sind hier zu finden, literarische Vorträge, Buchvorstellungen und Werkstattgespräche. Gelesen wird ebenso gerne in Bibliotheken wie in Dorfwirtshäusern, auf Bauernhöfen oder in Kunsthallen oder auch im Freien an »verwunschenen Plätzen«. Ein neuer, sehr erfolgreicher Seitenzweig hat sich, mehr aus Zufall, vor drei Jahren gebildet: Die »Freunde des Lechrainer Dialekts« wollen die heimische Mundart pflegen und das Bewusstsein für diesen einzigartigen Dialekt in der Bevölkerung wach halten. Selbstverständlich widmet man sich ebenso gerne anderen Dialekten, so zum Beispiel dem Allgäuischen.
Kernstück der Tätigkeit aber sind die »freien Lesungen«, wo es immer heißt: Ring frei für Literatur! – und wo alle Interessierten nach Lust und Laune eigene Texte vortragen können.
Im Herbst 2011 konnte nach 2008 bereits die zweite Anthologie des Landsberger Autorenkreises herausgegeben werden, ein ansprechend aufgemachtes Buch zu dem zwanzig Autoren ihre Beiträge beisteuerten und das sich auch sehr gut als Geschenk für Literaturinteressierte eignet.
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Termine bis zum Winter
Montag, 01. Oktober:
Im Rahmen der Reihe »Rauchzeichen«: Lesung im Deutschen Haus in Waal um 20 Uhr.
Freitag, 9. November: Freie Lesung, Landsberg, Gasthof Siebentisch
Freitag, 7. Dezember: Lesung zur Weihnacht, Landsberg, Gasthof Siebentisch
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Nachricht vom Autorenolymp
von Hans Schütz
wenn Reime manchmal auch in
Versmaßfallen fallen
wenn Gedichte in altehrwürdigen
Säulenhallen hallen
wenn Sätze scharf geschliffen gar wie
Klingen klingen
wenn Aphorismen hurtig beim
Gedankenspringen springen
wenn Lyriklieder vorgetragen wie von
Lauten lauten
wenn Prosatexte liebestoll vom
Minnesingen singen
wenn Gäste beißende Satiren beim
Zuhören hören
wenn erhabene Prosatexte
getragen vorgetragen
wenn edle Verse in höchsten
Tönen tönen
Wenn Autoren von ihren künstlerischen
Lesen lesen
wenn dies und noch viel mehr literarisch hoch ambitioniert
entlang des Lechs bei Landsberg öfter mal passiert
dann ist das wieder ein Beweis:
er lebt noch, der Autorenkreis!
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