Schongaus Stadtrat sieht vorerst keinen Anlass, dem Verband beizutreten
Die Städte, Märkte und Gemeinden im Landkreis Weilheim-Schongau erhielten bereits im Juli vom Landratsamt einen Brief mit der Bitte um Klärung, ob Interesse an einer Mitgliedschaft in dem geplanten Landschaftspflegeverband besteht.
In der Stadtratssitzung im September schilderte Stadtförster Klaus Thien zunächst, unter welchen Voraussetzungen die Gründung eines solchen Verbandes sinnvoll sei. Dies gelte insbesondere für Regionen, „in denen die Landschaftspflege nicht gesichert ist“. In Schongau habe man eigenes Fachpersonal mit geeigneten Maschinen. Bewirtschaftung und Pflege erfolge kostengünstig unter Berücksichtigung des Naturschutzes. Das notwendige Wissen sei in Schongau vorhanden und es bedürfe keiner Organisation oder Koordination durch Dritte, so der Stadtförster. Hinzu komme noch die zusätzliche und bisher nicht abschätzbare finanzielle Belastung. Thiens Fazit: „Für die Stadt ist eine Mitgliedschaft zum jetzigen Zeitpunkt nicht notwendig.“
Diese Darstellung des Sachverhalts konnten die Stadträte nachvollziehen. Der Beschlussvorschlag lautete: „Der Stadtrat der Stadt Schongau beschließt dem Landschaftspflegeverband nicht beizutreten.“ Schongaus Umweltreferentin Bettina Buresch (ALS) war mit dieser Formulierung nicht ganz einverstanden und meinte, dass die Gründung dieses Verbandes durchaus „ein Erfolgsmodell“ werden und die Stadt durch eine derart abweisende Antwort die Idee an sich in Gefahr bringen könne. Sie brachte die Möglichkeit einer „Fördermitgliedschaft“ bzw. „stillen Mitgliedschaft“ ins Spiel, um für Schongau die Türen offen zu halten.
Daraufhin gab Stadtförster Thien nochmals zu bedenken, der Verband sei ja erst in der Planung und niemand wisse, welche finanzielle Belastung auf die Stadt zukomme und ob eine Fördermitgliedschaft überhaupt möglich sei.
Von Bürgermeister Sluyterman kam dann der Vorschlag, diese Möglichkeiten der Beteiligung und Finanzierung im Kreistag zu diskutieren. Er gab auch zu bedenken, dass ein Beitritt mehr Verwaltungsaufwand bedeute und das sollte vermieden werden, wenn dafür keine Notwendigkeit bestehe.
Auch die neue Fraktionssprecherin der CSU Kornelia Funke wollte die grundsätzliche Ablehnung so nicht hinnehmen und vorsichtiger formulieren, damit man bei veränderter Lage im Bedarfsfall eine andere Entscheidung treffen könne.
Um die Ablehnung weniger schroff zu formulieren, kam dann der Vorschlag, in den Beschluss einzufügen, dass man vorerst, also „zum jetzigen Zeitpunkt“ nicht beitreten wolle, so wie dies Stadtförster Thien in seinem Fazit bereits formuliert hatte. Dem folgte das Gremium einstimmig.
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