Schulunterricht, der durch Unternehmen oder Wirtschaftsverbände finanziert und durchgeführt wird? Wenn es nach den Kultusministern der Bundesländer geht, ist das gar kein Problem: Die Kultusministerkonferenz hat kürzlich die »zentralen Ziele und allgemeinen Grundsätze« der Verbraucherbildung an Schulen festgelegt. Dazu zählen Unterrichtseinheiten zu Themen wie gesunde Ernährung oder Umgang mit Geld. Die Zusammenarbeit mit Unternehmen wird dabei ausdrücklich empfohlen. Offiziell soll natürlich Neutralität gewahrt werden und die Unterrichtseinheiten sollen »unternehmensunabhängig« bleiben. Doch wie kann Verbraucherbildung »unternehmensunabhängig« sein, wenn Unternehmen ausdrücklich als »Partner« auftreten und akzeptiert werden? Firmen, die Bildung finanzieren, wollen dafür natürlich auch eine Gegenleistung – zum Beispiel die Möglichkeit, die Schüler direkt im Unterricht zu umwerben oder die Politik von unliebsamen Regulierungsvorhaben abhalten. foodwatch fordert: Schulen müssen werbe- und PR-freie Räume sein! Es ist die Aufgabe des Staates und nicht von Unternehmen, Lehrmaterialien oder Verbraucherbildung zu finanzieren!
Okt 31 2013
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