»Hollande«

Der französische Staatspräsident Hollande will weniger drastische Einsparungen als Sarkozy. Erst 2017 statt 2016 plant der mächtigste Mann Frankreichs, einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen.

Was besonders aufhorchen lässt, ist seine Absicht, einen Steuersatz von 75 Prozent für Spitzenverdiener festzulegen, also eine Art Reichensteuer auf Jahreseinkommen von über einer Million Euro. In Deutschland wurde unter der Regierung Schröder/Fischer der Spitzensteuersatz auf 42 Prozent gesenkt statt erhöht. Unter Kanzler Kohl mutete man in den 1990er Jahren der ständig reicher werdenen deutschen Elite einen Spitzensteuersatz von immerhin noch 53 Prozent zu. (Noch höher war der Satz nur unter dem »extremistischen sozialen Marktwirtschaftler« Ludwig Erhard – nämlich 56 Prozent!)

Im Bundestag stellte die Linkspartei den Antrag »Gerechtere Verteilung durch eine 75-Prozent-Reichensteuer für Einkommensmillionäre« … und ist dabei auf wenig positive Resonanz gestoßen.

Da soll jetzt noch einer sagen, Deutschland sei keine Steueroase. Hoffentlich bleibt Hollande standhaft. Nicht einfach! Hollande solle »Schröder-Politik« machen, so tönt es bereits aus den Chefetagen der Eliten.

Sigi Müller

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