Aktionsbündnis Pro Krankenhaus Schongau startet Petition
Damit auch alle diejenigen sich beteiligen können, die lieber auf Papier als im Internet unterschreiben wollen, gab es am Freitag, 4. März 2022 zum Auftakt der Petition auch einen Stand auf dem Schongauer Marienplatz.
Hier der Petitions-Text und der Link zur Online-Petition
Wir BürgerInnen aus dem Landkreis Weilheim-Schongau (WM-SOG) im Aktionsbündnis Pro Krankenhaus Schongau sind über die Absicht des Landkreises besorgt, die Krankenhäuser in Schongau und Weilheim zu einem zentralen Krankenhaus auf der grünen Wiese zusammenzulegen. Gerade in ländlichen Regionen ist der Standorterhalt wichtig, um den EinwohnerInnen eine wohnortnahe, umfassende, notfallmedizinische und stationäre Versorgung zu sichern. Dadurch ist an beiden Standorten eine Arbeitsplatzgarantie gegeben.
Begründung
- Im Altlandkreis Schongau ist der Erhalt des Krankenhaus-Standortes und der damit verbundenen Daseinsvorsorge ein Grundbestandteil der Lebensqualität. Der Bevölkerung in Stadt und Land müssen gleiche Versorgungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
- Eine Nutzungsänderung des Standorts Schongau von einer stationären Klinik hin zu einem ambulanten OP- und medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) hätte für die BürgerInnen fatale Folgen! Dies würde bedeuten, dass am Wochenende, abends und nachts keine klinische und ambulante Notfallversorgung in Schongau möglich ist.
- Zum nächstgelegenen Krankenhaus müssten fast 30.000 Einwohner länger als 30 Minuten fahren. Dies kann in Notfällen lebensentscheidend sein!
- Für beide Kliniken müssen die Mindestvoraussetzungen für eine Notfallversorgung gewährleistet werden: Innere Medizin, Chirurgie, Intensivstation mit mindestens 6 Betten, 3 davon mit Beatmungsplätzen, Notfallambulanz und qualifiziertem Personal.
- Der Großlandkreis Weilheim-Schongau wurde während der Gebietsreform überwiegend aus zwei eigenständigen Landkreisen gebildet. Beide Landkreisteile müssen ausgewogen und gleichwertig medizinisch versorgt werden.
- Ein Zentralklinikum auf der grünen Wiese lehnen wir aus Nachhaltigkeitsgründen (z. B. Flächenversiegelung, Verschwendung von Ressourcen, Wegfall von landwirtschaftlichen Nutzflächen) und wegen massiver finanzieller Belastungen von schätzungsweise 300 bis 350 Millionen Euro ab. Die höhere Kreisumlage hätte zur Folge, dass Geld für jede/n einzelne/n BürgerIn fehlt, für Sportstätten, Vereine usw. Stattdessen sollten die zwei vorhandenen Krankenhäuser erweitert, optimiert und zukunftsfähig aufgestellt werden, zumal an beiden Standorten in den letzten Jahren bereits mehr als 50 Millionen Euro investiert wurden.
- Erfahrungswerte zeigen, dass Nachfolgekonzepte für bestehende Krankenhäuser – wie das angedachte MVZ – oft nicht umsetzbar sind und dadurch die bestehenden Krankenhausgebäude teilweise ungenutzt leer stehen. Es bleibt lediglich bei Versprechungen und Lippenbekenntnissen der Verantwortlichen.
- Durch den Erhalt der beiden Standorte mit attraktiven medizinischen und pflegerischen Ausbildungsmöglichkeiten und Arbeitsplätzen können die Verantwortlichen in der Region dauerhaft den Pflegenotstand vermeiden.
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