Bilderberg-Konferenz, Wirtschaftsgipfel in Davos, Münchner Sicherheitskonferenz
In der letzten OHA-Ausgabe hat Sigi Müller nach Lesern gesucht, die mehr über die Bilderberg-Konferenz wissen. Das hat mich daran erinnert, dass ich auch schon lange mehr über diese geheimnisvolle Zusammenkunft wissen wollte.
Allein Wikipedia gab mir eine Fülle an Informationen, deren Wiedergabe die Seiten einer ganzen OHA-Ausgabe in Anspruch nehmen würde. Deshalb hier nur so viel: Seit 1954 treffen sich an wechselnden Orten der (westlichen) Welt die Mächtigen aus Wirtschaft, Politik, Militär/Geheimdiensten und Medien, um sich »auszutauschen«. Was genau bei diesen Treffen passiert und besprochen wird, weiß außer den Beteiligten niemand. Einige Wissenschaftler und Publizisten sind sich sicher, dass in der Vergangenheit während solcher Konferenzen Wichtiges »auf den Weg gebracht« wurde (z. B. die Einführung des Euro, der Irak-Krieg 2003 oder die Freihandelsabkommen TTIP, CETA & TiSA).
Andere beschwichtigen, es handele sich lediglich um „gesellige Herrenrunden“ (mit vereinzelter Damenbeteiligung), um sich mal an einem schönen Ort zu entspannen. Dies zu glauben, fällt schwer, wenn man sich die Teilnehmerlisten anschaut: Da sitzen die Vorstände bzw. Aufsichtsräte von Banken (wie Goldman Sachs oder Deutsche Bank), Rüstungsfirmen (z. B. EADS), Industriekonzernen (z. B. Exxon oder Siemens), Internet-Giganten (Google & Co.), Geheimdiensten (CIA & Co.) und einflussreichen Medienkonzernen (Springer/BILD, Gruner & Jahr/DIE ZEIT) und plaudern mit Ministern, vor allem aus den Ressorts für Rüstung, Wirtschaft, Finanzen und Außenpolitik.
Über was sie wohl plaudern? Na, das Wetter natürlich!
Die Bilderberg-Konferenz ist für mich – neben dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos oder der Münchner Sicherheitskonferenz ein weiteres Indiz dafür, dass zunehmend völlig intransparente, inoffizielle Macht- und Entscheidungsstrukturen an Gewicht gewinnen. Die Parlamente brauchen wir noch zum Abnicken dessen, was die selbsternannten Eliten aus eigener Machtvollkommenheit längst beschlossen haben… Feudale Strukturen im 21. Jahrhundert.
Noch Fragen? Gehe zu Wikipedia!
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