Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit liegt dem Bayerischen Landtag seit Dezember ein Antrag der beiden Regierungsfraktionen CSU und FW zum Thema Energiespeicher vor. Wie üblich geht es dabei zunächst um Forderungen an den Bund, Speicher wirtschaftlich besser zu stellen und Genehmigungsverfahren zu straffen – eine Ansammlung von alten Hüten.
Die Kernbotschaft indes ist gut versteckt: gefordert wird unter anderem eine „Prüfung der Ausbaumöglichkeiten am Staffelsee, Kochelsee, Walchensee sowie an bestehenden Querbauwerken“.
Mal abgesehen von der praktischen Frage, wie das am Staffelsee aussehen soll und inwiefern Querbauwerke für eine Speicherung geeignet sein sollen, ist am Kochel- und Walchensee höchste Vorsicht geboten.
Vor mehr als zehn Jahren musste die CSU am Beispiel Jochberg lernen, dass Pumpspeicherwerke in der sensiblen Alpenregion wegen der hohen Kosten nicht nur unrentabel und energiepolitisch sinnlos sind, sondern auch auf erbitterten Widerstand der Bevölkerung stoßen. Dies gilt umso mehr, als vorhandene Pumpspeicher wie der in Happburg im Nürnberger Land, bezeichnenderweise auch im Besitz von Uniper, nach mehr als einem Jahrzehnt bis heute noch nicht wieder in Betrieb genommen worden sind.
Wir werden jedenfalls nicht tatenlos zusehen, wie unsere ökologisch und landschaftlich hochsensible Region den Preis für die gescheiterte Energiepolitik der Staatsregierung bezahlen soll. Energiespeicherung ja – aber keine Rohre und Betonbecken auf unseren Bergen!
Angelica Dullinger
Vorsitzende SPD Ortsverein Kochel am See
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