Vermutlich gibt es Wahlplakate zur Europawahl, die Sie mehr oder weniger ansprechen. Persönlich kann ich mit den großen Lettern »Sei kein Arschloch« und »Power to the people« nichts anfangen. Ersteres ist eine Sprache, die mir widerstrebt, und Letzteres ist mir auch bei der Europawahl in Deutsch formuliert lieber. Weitere Partei-Plakate zeigen vorhandene Probleme auf, jedoch keine Lösungen. Wählen gehen oder streiken, weil sich eh nichts ändert? Eine Freundin meint jedenfalls, dass wir kleinen Leute sowieso nichts zu melden haben.
Unsere Stimme landet in der URNE (Behältnis für die Asche Verstorbener). Wenn wir sie abgegeben haben, haben wir keine mehr und somit auch nichts mehr zu sagen. Bestes Beispiel ist wohl die »Ampel-Regierung«. Wer von uns wollte denn sowas? Wäre es eine Lösung, unser Wahlsystem dahingehend umzustellen, dass sich statt rivalisierender Parteien »die fähigsten Köpfe« für eine Regierung zusammentun? Unabhängig von irgendeiner Parteizugehörigkeit mit Franktionszwang bei Abstimmungen? Würde uns das zu guten Ergebnissen in politischen Fragen führen?
Seit Jahren wird uns in immer mehr Bereichen immer mehr aufoktroyiert, also aufgezwungen, was jedoch kaum jemandem aufzufallen scheint. Sind viele Menschen nach dem ganzen noch aufzuarbeitenden C-Theater müde und wollen wieder »nur leben«, statt sich mit Dingen zu belasten, bei denen sie sich ohnmächtig fühlen? Doch ein ganzes Volk ist nicht OHN-MÄCHTIG! Wir haben die Macht! Wie wir aus der ehemaligen DDR wissen: WIR sind das Volk! Und was eine aus kleinen Anfängen erwachsene große Masse an tapferen Menschen bewirken kann, haben wir alle gesehen. Doch seit den C-Jahren werden Unsicherheit und Angst weiterhin trefflich geschürt. Und damit lässt sich sehr gut regieren! Denn es gibt Themen, die sich optimal dafür eignen. Beispiele dazu sind: »Klimawandel«, »Asylchaos«, das Fehlen bezahlbarer Wohnungen für die eigenen Leute oder Altersarmut. Und was tun unsere Regierenden hier? Siehe Wahlplakate!
Ob Angst ein Treiber dessen ist, dass die Digitalisierung so – fast schon verbrecherisch (?) – durchgedrückt werden kann, weiß ich nicht. Wo ist denn der Datenschutz, wenn die Deutsche Bahn, zu der es KEINE Alternative gibt, die Bahncard nur noch digital, also per Smartphone oder unter Angabe einer E-Mail-Adresse zur Verfügung stellt? Wer schreitet denn dagegen ein? Jeder Verbraucher hat das Recht, alles Mögliche zu nutzen, ohne dahingehend erpresst zu werden, dass er irgendwelche privaten Informationen von sich preisgeben muss! Abgesehen davon gibt es Menschen, die weder ein Smartphone noch einen Computer oder dergleichen nutzen. Plastik sparen? Bankkarten gibt es aus Recycling-PVC, weshalb nicht die Bahncard?
Jedenfalls ist das, was hier abläuft, irgendwie geisteskrank. Denn ein Ergebnis dieses Digitalisierungswahns ist zum Beispiel folgende Situation: Ein Busfahrer nimmt einen Buben, der Jahr und Tag mit ihm zur Schule und wieder nach Hause fährt, nicht mit, weil die Kinder heute gezwungen sind, ihre »Fahrkarte« im Smartphone abzuspeichern und dann beim Einstieg vorzuzeigen. Der Akku des Geräts war leer und der Bub durfte nicht mitfahren!!! Was hat das denn noch mit Intelligenz und Verstand zu tun?
Die Ausrede, dass die Digitalisierung die Welt rettet, weil damit Zeit und Kosten gespart und dazu Bäume geschützt werden, entfällt, wenn man sie genau betrachtet. Informieren Sie sich darüber, wieviel Strom die Massen an Speicherzentren mit den »Clouds« brauchen, dazu die Computer, Tablets, Handys, Smartphones, E-Autos, -Radl, -Roller und so weiter. Der Strom kommt nun mal nicht einfach aus der Steckdose, sondern muss erst produziert werden. Das scheinen etliche immer noch nicht richtig begriffen zu haben. Früher selbstverständlich, heute unzumutbar: Strom sparen. Genauso wie Wasser und Rohstoffe.
Dass die Sammlung unserer Daten im Endeffekt in eine Diktatur mündet, scheint vorgezeichnet. Wir erleben keine »Verschwörungstheorien« mehr, sondern eine Steigerung von George Orwells »1984« in der »Verschwörungspraxis«. Wenn wir einen Ausweis beantragen, müssen wir dafür ein »biometrisches Foto«, also ein Verbrecherfoto (ohne das früher mögliche freundliche Lächeln) von uns abliefern, ja sogar Fingerabdrücke. Es liegt doch auf der Hand, dass diese Daten so wie in einer der größten Wirtschaftsmächte der Welt, deren Erfolg auch auf Industrie- und anderer Spionage gründet, jederzeit verwendet werden können, um die Grundlagen einer »freiheitlichen Demokratie« auszuhebeln. Fingerabdrücke abgeben zu müssen ist zugleich einschüchternd und irgendwie lachhaft. Jemand, der keine Fingerabdrücke hinterlassen will, zieht sich Handschuhe an, bevor er irgendetwas anstellt. Zudem kann ALLES, was digital erfasst ist, missbraucht werden – also auch Fingerabdrücke.
Nun, jetzt schauen wir uns bald das Ergebnis der Europawahl an, welche Parteien hier siegreich hervorgehen und was sie uns dann an – hoffentlich positiven – Überraschungen kredenzen.
Irmgard Deml, Weilheim
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