Keine 24 Stunden waren seit der Mehrheitsentscheidung zugunsten des BREXIT vergangen, da mussten die Befürworter des Ausscheidens aus der EU kleinlaut einräumen, dass sie die Bevölkerung mit unhaltbaren Parolen hinters Licht geführt hatten. Und Millionen Briten bedauerten zutiefst, dass sie populistischen Rattenfängern auf den Leim gegangen waren (#Bregret).
Die Journalistin Evelyn Roll von der »Süddeutschen Zeitung« hat kürzlich empfohlen, die Dürftigkeit rechtsradikaler Parolen mit Hilfe der »Was dann?«-Frage zu entlarven:
„Merkel muss weg!“ – OK, was dann? „Deutschland raus aus der EU!“ – OK, was dann? „Deutschland braucht wieder nationale Grenzen!“ – OK, was dann? Stellt man die »Was dann?«-Frage hartnäckig und besteht auf konkreten Antworten, so zeigt sich bald, dass die populistischen Patentrezepte kein einziges Problem wirklich lösen, sondern im Endeffekt zu ernsten (auch militärischen) Konflikten, niedrigerem Lebensstandard und Unfreiheit führen – kurz: Zu Zuständen, die wir für überwunden glaubten.
Schon die alten Römer stellten sich vor 2000 Jahren die »Was dann?«-Frage, formulierten sie nur ein wenig anders: „Was immer du tust, tue es mit Bedacht und bedenke das Ende!“ Als sie sich nicht mehr an diesen weisen Spruch hielten, ging ihr einst so mächtiges Reich zugrunde … Lernen wir etwas aus der Geschichte? Wenn ja, dann hatte der BREXIT am Ende noch etwas Gutes.
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