Die NATO beweist seit Jahrzehnten, dass sie ein Angriffsbündnis ist. Seit »9/11« hat das US-geführte Bündnis eine Blutspur von Afghanistan und dem Irak über die Ukraine bis Syrien gezogen und Chaos hinterlassen. Die Drecksarbeit wird gerne Söldnern überlassen, für die man keine Verantwortung übernehmen muss. Eugen Drewermann hat die fatalen Folgen dieser Politik klar aufgezeigt.
Doch warum akzeptieren und finanzieren wir diesen Wahnsinn? Zur Akzeptanz sind bekanntlich Feindbilder sehr nützlich, um uns von der Notwendigkeit dieser Eskapaden zu überzeugen. Zur Dämonisierung des Gegners werden seine Schwachstellen aufgebauscht und notfalls mit Lügen angereichert. Je größer und grausamer desto wirksamer, wenn es um einen »Regime Change« zugunsten der »einzigen Weltmacht« USA oder um große strategische oder wirtschaftliche Ziele geht. Die eigene Aggression wird gerne als »Humanitäre Hilfe« verkauft. Doch wie real sind diese Feindbilder?
Zur Ukraine-Krise haben erstmals viele Mitbürger festgestellt, dass es in der Berichterstattung der »seriösen« Leitmedien eine auffällige Schieflage gibt, sobald NATO-Interessen tangiert werden. Im Kampf um Ost-Aleppo wurde uns von Korrespondenten aus Kairo offensichtlich reine Dschihadisten-Propaganda weitergeleitet, allerdings mit dem Anhang: „Diese Meldungen lassen sich nicht unabhängig bestätigen. Aber sie haben sich bisher als zuverlässig erwiesen.“
Verschwiegen wurden auch die Meldungen westlicher Journalisten vor Ort, die gegenteilige Berichte lieferten. Wir können das kaum nachprüfen, also verlassen wir uns auf die Leitmedien. Was aber, wenn die versagen, die uns sachlich und unabhängig die Welt erklären sollen? Was bringt die sonst »seriösen« Medien dazu, hier derart einseitig Partei zu ergreifen?
Die Vernetzung der Nachrichten-Medien mit transatlantischen Lobbygruppen wurde in der ZDF-Sendung »Die Anstalt« vom 29. April 2014 erstmals einer breiten Öffentlichkeit plakativ dargestellt. Die einseitige Berichterstattung der betreffenden »Qualitätsmedien« wurde darin als »Originalausgaben der NATO-Pressestelle« bezeichnet. Im Kabarett ist das ungestraft möglich.
Sie müssen auch gar nicht mal selbst lügen. »Heikle« Nachrichten lassen sich samt Verantwortung auslagern (Outsourcing). So können sich die Medien darauf beschränken, auch Propaganda einfach weiterzuleiten, wie z. B. die später nachgewiesene saudische »Brutkastenlüge« als Rechtfertigung für den ersten Irakkrieg 1991.
Mit zum Wichtigsten einer wirksamen Propaganda gehört es auch, die Gegenstimmen als Propaganda zu deklarieren, um von der eigenen Propaganda abzulenken. Journalisten, die dem Netzwerk widersprechen, werden teils subtil diffamiert, gedemütigt und als »Fake-News«-Schreiber ausgegrenzt.
Zweifellos gibt es seriösen Journalismus, auch mit Kritik an der NATO. So waren im öffentlich-rechtlichen Fernsehen Dokus über die (angeblich aufgelösten) NATO-Terrortruppen »Gladio« zu sehen. Solche Beiträge werden aber erfahrungsgemäß in Programmnischen mit Feigenblattfunktion eingeordnet, wo sie nur entsprechend interessierten Zuschauern auffallen.
Es ist schwer geworden, die Spreu vom Weizen zu trennen. Wir neigen dazu, diese Gedanken mit »Paranoia« abzustempeln, damit wir uns nicht weiter damit beschäftigen müssen. Dazu erinnere ich mich an einen Satz von Hagen Rether, dem »Messias unter den Kabarettisten«:
– „Wollen wir so weitermachen?“ –
Mit den besten Wünschen für eine besinnliche Adventszeit …
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