Weltweit Beteiligte kommen da mit jeweils unterschiedlichen Erlebnissen zu Sicherheit zusammen. Unsere berichtenden Medien sind eine Welt für sich. So stellte Olaf Scholz fest, das die Bevölkerung in Gesprächen mit Politikern ganz andere Schwerpunkte hat.
Die Rede des amerikanischen Vizepräsidenten wurde unterschiedlich interpretiert. Was sie sicher nicht war, ist eine gewünschte Antwort auf die hier in der Sicherheitskonferenz berührenden Themen. Am Anfang war er noch beim Anschlag auf die Demonstration. Darauf ist er aber voll in seine inneramerikanische Wahlkampfblase eingetaucht.
So emotional, wie das Eindringen von fremden Tieren in eine Herde, wird dort die Welle der Flüchtlinge aus Südamerika in die USA empfunden. Er hat sich als tierisch emotional Berührter gezeigt. So konnte er auf die Situation in Europa – hier auf der Sicherheitskonferenz – nicht eingehen.
Dann kam aber der Teil gegen die Einschränkung der Meinungsfreiheit in Europa gegen amerikanische »Social-Media«, wo der Gönner von Donald Trump, Elon Musk, seine Machtgelüste austobt. In USA regiert das Kapital. Über »Social-Media« wird das Volk entsprechend tierischer Triebe emotional geführt – besser: »verführt«.
Das nicht in Großstädten lebende Volk kennt keine andere Informationsquelle als diese und den von der größten Firma dort gesponserten Regionalsender. So in der Provinz informiert konnte er nicht aus seiner Blase raus in die Welt schauen.
Er war nicht wirklich in München angekommen. Der Herdentrieb führte auch ihn zur Rechtsaußenpolitik. Bei uns führt das die Medien zur AfD. So wie in den USA genießen auch hier die Anführer ihre Macht der Volksverführung. Auch hier sind Anführer und Verführte nicht das Gleiche. Jeder meint etwas anderes.
Der Vortrag von Vance war nichts anderes als die totale Öffnung seiner privatesten Stimmungen, also seine Antwort auf das Konferenzthema. Dass wir die amerikanische Sichtweise eines Provinzsenators bekommen haben, sollten wir einfach so hinnehmen.
Wenn wir die ganze Wirklichkeit erfassen wollen, müssen wir sie als solche akzeptieren. In der Verurteilung beschränken wir uns auf unsere eigene Blase. Leider sind häufig Experten von der Schlüssigkeit ihres Wissens so geblendet, dass sie anderes sofort verwerfen oder auf ihr Maß beschränken.
Aus all den Vorträgen und Diskussionen und Fragen kann man andere Völkervertreter besser verstehen lernen. Gesteht man darin allen Menschen die Freiheit des Geistes zu, beurteilt man sich und die anderen nach gleichen Maßstäben und ist bereit, mit allen brüderlich zu teilen, kann daraus persönliche Sicherheit werden, die auf die ganze Welt ausstrahlt. {Siehe OHA: Polarisierung – der (Um)Weg zur Einheit}
Roland Brendel, Weilheim
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