Vorgeschichte: Manfred von Laber war wegen des Gesanges der Penzberger Froschpopulation um das Hotel am Huber Weiher beruflich schwer ins Trudeln gekommen. (siehe OHA-September-Ausgabe) – Er konnte sich aber dann vom Human-Ressources-Berater zum Projektanten des unterirdischen Penzberger Bahnhofs P22 weiterentwickeln. (siehe OHA-Oktober-Ausgabe!)
P22 lief an, man schritt zur Tieferlegung des Gleises in eine Tunnelröhre. Eines schönen Tages verschwand eine Lore voller Abraum unter heftigem Poltern in ungeahnte Tiefen und hinterließ ein unschönes Loch im Eisenbahntunnel. Eilig herbeigerufene Fachleute stellten fest, dass sich ein Schacht aus Penzberger Bergwerkszeiten aufgetan und die arme Kipplore verschlungen hatte.
Wie viele Pendler, die in Penzberg ihr Brot verdienten, stand auch Manfred von Laber am Abend dieses Tages im Stau: Alles an Fahrzeugen was die diversen seltsamen Abbiegespuren, engen Kreisverkehre und die Schranken erfolgreich passiert hatte, traf sich an der »Penzberg Ampel«. Und eben auch Manfred von Laber hatte im Stau Zeit genug das unheimliche Verschwinden der Kipplore zu überdenken. Als Projektleiter an komplexe Verhältnisse (vor allem in Penzberg) gewohnt, schoss ihm ein Geistesblitz durch den Kopf. DAS war es! Er forschte nach und fand heraus: Von Peißenberg über Murnau und Penzberg, dann weiter bis nach Hausham und letztendlich Bad Aibling hatte es Bergbau gegeben, und alteingesessene Bergleute wussten zu berichten, dass es eine unterirdische Verbindung zwischen allen Bergwerken gegeben haben soll.
Wie klein hatten bei der Kommunalwahl 2020 die Wahlkämpfer gedacht! Eine Untertunnelung Penzbergs, mit Abfahrt beim REWE, was für eine Mini-Lösung! Oder die Tieferlegung des Penzberger Bahnhofs, eine von der Penzberger CSU bei Manfred von Laber geklaute Idee …
Doch schon bei der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert hatte es Überlegungen gegeben, Menschen mit einer Art überdimensionaler Rohrpost von A nach B zu bringen.
Elon Musk, der große amerikanische Visionär hat den Gedanken weiterentwickelt – zu einem System, welches er Hyperloop nennt. Und hier, im Voralpenland, sind die Verhältnisse einfach ideal! Die Route gibt es schon, nur die Röhren für die Hyper-Rohrpost sind in den Bergwerksschächten zu verlegen und die Haltestellen anzulegen. Die Energiegewinnung zum System kann hier aus Erdwärme erfolgen, ein Gutachten zur Gewinnung von Energie aus Geothermie liegt ja in einer Diplomarbeit bereits vor.
Einen Hyperloop von Rosenheim nach Peißenberg! Damit hat sich auch der in der Schublade vor sich hin gärende Plan der bayerischen Staatsregierung für einen »Alpenbus« erledigt. Und alle sind erleichtert:
- die Planer des Alpenbusses, weil der obsolet geworden ist und somit nichts mehr getan werden muss;
- die Staatsregierung, weil sie sich mit dieser Idee als absolut zukunftsorientiert darstellen kann;
- und die deutschen Bürgerinnen und Bürger sind um die Steuererträge erleichtert, weil auch dieser amerikanische Unternehmer sicher Mittel und Wege findet, seine Kosten nach Bayern umzuwälzen und die Gewinne auf die Bahamas zu transferieren.
Rolf-Werner Podlewski, Penzberg
1 Kommentar
Weshalb nicht noch weiter?
Das Projekt A98 wurde in seiner vollen Umfänglichkeit verworfen, nicht zuletzt aufgrund des Eingriffes in Landschaft und Natur.
Wäre dies hier nicht eine würdige Alternative um auch den Voralpenraum wirtschaftlich weiter zu vernetzen ohne hierzu auf Bundesstraßen oder die Autobahn A96 zurückgreifen zu müssen?