Seit Ende 2011 steht die Deutsche Bank wegen der Spekulation mit Nahrungsmitteln im Zentrum der Kritik. Im Januar 2012 kündigte diese Bank in einem Schriftwechsel mit der Verbraucherorganisation foodwatch an, in den darauf folgenden Monaten eine umfassende Studie zum Thema Handel mit Agrarrohstoffen und Hunger zu erarbeiten und diese öffentlich zu diskutieren. Anfang 2013 schließlich erklärte der Co-Vorstandsvorsitzende Jürgen Fitschen, an dem Geschäftsfeld festhalten zu wollen – ohne jedoch eine Studie vorzulegen. Er behauptete einfach, an den Vorwürfen sei nichts dran, Agrarspekulation trage nicht zu steigenden Preisen bei. Ohne Quellen, ohne Studie!
Bis heute hat die Deutsche Bank die versprochene Studie weder publiziert noch auf andere Weise offengelegt, auf welcher Basis die Vorstandschefs einen Zusammenhang zwischen Lebensmittelpreisen und Spekulation verneinen. Tatsächlich hatte sogar die eigene Forschungsabteilung des Konzerns in mehreren Analysen genau diesen Zusammenhang selbst bestätigt, was von foodwatch bereits im Februar 2013 an die Öffentlichkeit gebracht wurde.
Wo ist die Studie, die die Deutsche Bank versprochen hat?
Wer behauptet, dass Nahrungsmittelspekulation unproblematisch sei, der muss die Karten auf den Tisch legen. Die Deutsche Bank soll endlich die Fakten und Quellen nennen, auf die ihre Entscheidung basiert. Andere Großbanken (z. B. Commerzbank, DZ Bank) sind inzwischen aus dem Geschäft der Spekulation mit Agrarrohstoffen ausgestiegen und haben damit ihren Beitrag zur Vermeidung von Hungerkrisen geleistet.
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