Demokratie verteidigen – gegen »SIKO«-Entscheidungen

Foto vom Ostermarsch 2022 in München

Wer es ernst meint mit der Demokratie, darf dort nicht fehlen:

Aufruf des Aktionsbündnis gegen die NATO-»Sicherheits«konferenz 2024
zur Demonstration und Protestkette am Samstag, 17. Februar 2024 in München

Vom 16. bis 18. Februar findet in München wieder die sogenannte »Sicherheitskonferenz« (SIKO) statt. Zu dieser privaten Veranstaltung wurden nur ausgewählte Politiker neben NATO-Funktionären und den üblichen Rüstungslobbyisten eingeladen. Keine Opposition soll die Beratungen dieser »Elite« stören. Abgeschirmt wird die private Veranstaltung durch Polizei und Militär, gefördert mit unseren Steuern.

Der Sinn der Gründerjahre ist stark verblasst. Während uns vorgegaukelt wird, unsere Sicherheit zu schützen, dient die Veranstaltung im Wesentlichen dazu, die globale Dominanz der USA in einer monopolaren Weltordnung zu sichern.

Frieden und Sicherheit können aber nur durch echte Diplomatie mit ehrlichen Kompromissen erreicht und stabilisiert werden.

Im diesjährigen besonderen Fall ist zu befürchten:

– dass im Kreis der »Willigen« undemokratisch beschlossen wird, den Krieg in der Ukraine massiv auszuweiten, um die westliche Dominanz ohne Rücksicht auf Verluste zu erzwingen. Die vielen Menschenleben in der Ukraine haben im geopolitischen Poker bisher offensichtlich keine Rolle gespielt.

– dass das US-Regime »notfalls« sogar Europa in einem nuklearen Krieg opfern würde.

Im Vorfeld der Konferenz wurde uns bereits suggeriert, Russland würde nach einem Sieg in der Ukraine weitere Länder überfallen, ganz Europa wäre in Gefahr. Diese offensichtliche Kriegspropaganda kann leicht durch neutral-nüchterne Einschätzungen widerlegt werden, z. B.:

  • Ein NATO-Land zu überfallen, wäre für Russland absoluter Selbstmord! wegen der massiven waffentechnischen Überlegenheit der NATO an den vielen Fronten.
  • Putin und Selenskij waren bereits 4 Wochen nach Kriegsbeginn zu erfolgreichen Friedensverhandlungen bereit. – Diese wurden aber nachweislich durch die USA und GB verhindert, was auf ihr Eigeninteresse am siegreichen Geo-Poker schließen lässt.

Seit die Ukraine in die Defensive geraten ist, ruft der europäische NATO-»Boss« Jens Stoltenberg Europa zur unbegrenzten Aufrüstung auf, während das angelaufene NATO-Großmanöver »Quadriga« „zur Verteidigung der Ostfront“ ungewöhlich lange (5 Monate) angesetzt wurde. Das lässt nichts Gutes ahnen. Ein Zeitraum, der geeignet ist, einen NATO-Krieg durch Zufall oder unter einem Vorwand entstehen zu lassen:

Wir erinnern uns: Im März 2003 überfielen die USA mit einer »Koalition der Willigen« völkerrechtswidrig den Irak, ca. 4 Wochen nach der damaligen »SIKO«! Die propagandistisch behaupteten Massenvernichtungswaffen (WMD) wurden dort nie gefunden. Mit der Teilnahme-Verweigerung hatte die deutsche Regierung damals weltweit ein deutliches Zeichen des Widerstands gesetzt.

Unsere Demokratie könnte jäh dem Kriegsrecht zum Opfer fallen.

Mit besorgten Grüßen
Siegfried Klar, Weilheim

3 Kommentare

    • Roland Brendel, 82362 Weilheim auf 14. Februar 2024 bei 11:56
    • Antworten

    Die Geister der Finsternis sind aktiver denn je. Immer unter einem schönen „Deckmäntelchen“. Was ist der „Geist der Wahrheit“ den Jesus uns geschickt hat?

    • Siegfried Klar, 82362 Weilheim auf 17. Februar 2024 bei 12:30
    • Antworten

    Die »Geister der Finsternis« sind gerade voll auf Kriegskurs, unverhüllt, »alternativlos«, wie 2003:

    »Putin ist ein Monster«, »man kann mit ihm nicht verhandeln«, so die Behauptungen. Völlig ignoriert werden die Erfolge des israelischen Ex-Premierministers Naftali Bennett in den ersten Wochen nach der russischen Invasion.
    https://www.berliner-zeitung.de/open-source/naftali-bennett-wollte-den-frieden-zwischen-ukraine-und-russland-wer-hat-blockiert-li.314871

    Die Kriegslobby hat den »SIKO«-Saal im festen Griff. Geboostert durch das Empörungsmanagement zum Tod des gestern verstorbenen Kremlkritikers Alexei Nawalny. Stehende Ovationen für die »alternativlosen« Kriegstreiber.

    „Putin darf den Krieg auf KEINEN Fall gewinnen, sonst überfällt er andere Länder, auch NATO-Länder“, so der olivgrüne Anton Hofreiter (im Volk verspottet als »Panzer-Toni«). Weiter führt er aus: „Wenn keine Ukrainer mehr da sind, müssen NATO-Soldaten ran …“

    Also dann, bis zum letzten Ukrainer … (?) und darüber hinaus?

    • Siegfried Klar, 82362 Weilheim auf 28. Februar 2024 bei 14:03
    • Antworten

    SIKO-Nachlese
    Wie befürchtet war die Teilnahme an der anti-SIKO-Demo im Vergleich zu den »Hunderttausenden Demokraten« mit ca. 3000+x Personen lächerlich gering. Anscheinend glaubt die Mehrheit der Menschen daran, dass sie von den Kriegstreibern beschützt werden. Es ging ja bisher für uns immer gut aus.

    Sie wollen den »Totalen Krieg«

    Wie der »Panzer-Toni« bereits im MSC-Interview am 17. Februar ausgeplaudert hat, scheint daüber hinter den verschlossenen Türen des Hotels Bayerischer Hof ein Konsens geherrscht zu haben.

    Emmanuel Macron gestern:
    1) Zwei Schritte vor: Der Füher der Grande Nation, brachte gestern vor versammelter Presse verbal gezielt NATO-Truppen gegen Russland in Stellung. Mit der Forderung „Russland darf den Krieg auf keinen Fall gewinnen!“ (»whatever it takes« – »koste es, was es wolle« [1])
    Einen Schritt zurück: Macrons Außenminister Stephane Sejourne interpretierte die Aussagen nach dem erschrockenen Aufschrei der anderen Länder-Chefs sofort um.
    Zur Erinnerung:
    2) Die Blockade des US-Hilfspaketes: Seit einem Jahr empfielt die militärische Denkfabrik RAND CORP mit »Avoiding a Long War«, diesen Krieg nicht weiter zu finanzieren.

    Meine Meinung:
    Zu 1) Macron dient dem bewährten Spiel: 2 vor – 1 zurück – Pause – Wiederholung …
    bis nach Gewöhnung der Aufschrei kaum noch zu hören ist. So wird’s gewöhnlich als Zustimmung des Volkes gewertet.
    Zu 2) Die Blockade der US-Republikaner sieht aus wie eine Finte des Biden-Regimes zum Ausstieg aus der Finanzierung des Krieges und diese auf die Europäer abzuwälzen.
    Wie die langjährigen Erfahrungen zeigen, erscheinen solche Spekulationen angesichts der Kriegtreiber-Politik als durchaus berechtigt. Bequemer (und naiv) ist es natürlich, solche Gedanken ins Reich der »Querdenker und Märchenerzähler« zu verbannen. – Wie schon gesagt: Die Demokratie kann im Krieg schnell zu Ende sein, auch ohne AfD.
    Hinweis: Am Mi, 13.03.2024 hält Prof. Dr. Rainer Mausfeld einen Vortrag in München zum Thema: »DEMOKRATIE am ABGRUND?«
    https://www.oha-zeitung.de/veranstaltung/prof-dr-rainer-mausfeld-demokratie-am-abgrund/

    [1] BLZ, Thomas Fasbender, 18.02.2024: Atlantiker setzen auf Sieg – »Whatever it takes«
    Das Establishment in den USA, im Baltikum und in Polen fordert einen ukrainischen Sieg. Alternativen werden gar nicht diskutiert.
    https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/sicherheitskonferenz-ukraine-krieg-atlantiker-setzen-auf-sieg-li.2188392
    [2] RAND CORPORATION, 25.01.2023: »Avoiding a Long War – U.S. Policy and the Trajectory of the Russia-Ukraine Conflict«
    https://www.rand.org/pubs/perspectives/PEA2510-1.html

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