Das Ende der Wegwerfgesellschaft

Netzwerk Ressourcenwende fordert Ressourcenschutzziele

Die Ressourcenkrise gehört zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Dies zeigt nicht nur der Erdüberlastungstag (»Earth Overshoot Day«), der jedes Jahr früher stattfindet. Die Ressourcenkrise ist außerdem die Hauptursache des dramatischen Verlusts von Arten und Lebensräumen sowie der Klimakrise. Über 90 Prozent des Verlustes biologischer Vielfalt und der global zunehmenden Wasserknappheit und etwa die Hälfte der Treibhausgasemissionen sind mit der Bereitstellung und Umwandlung von Ressourcen verbunden. Eine konsequente Ressourcenwende ist daher der wichtigste Hebel zur Überwindung von Verteilungsungerechtigkeit, Klimakrise und zum Schutz der biologischen Vielfalt.

So wird zu Beginn des Briefes, der vom Netzwerk Ressourcenwende im Juni 2021 an politische Akteure verschickt wurde, der Status Quo beschrieben und dann zwei Hauptforderungen gestellt:

  1. Bis 2050 muss die Nutzung von abiotischen Primärrohstoffen auf maximal 6 Tonnen pro Person und Jahr reduziert werden. Dazu ist als Zwischenziel, ähnlich wie in den Niederlanden, eine Reduzierung von mindestens 50 Prozent bis 2030 nötig.
  2. Bis 2050 muss die Nutzung biotischer Primärrohstoffe auf maximal 2 Tonnen pro Person und Jahr reduziert werden.

Die 14 Organisationen, die die Forderungen unterstützen, erklären, dass die Ziele des bereits 2012 von der Bundesregierung verabschiedeten Ressourceneffizienprogramms nicht erreicht wurden und somit Deutschland seine Vorreiterrolle, die es durch die Verabschiedung des Programms eingenommen hatte, verspielt hat. Der Primärrohstoffbedarf sei nicht gesenkt worden und das Verhältnis von neu gewonnenen Materialien zu recycelten Stoffen zwischen 2010 und 2019 lediglich von 89 auf 88 Prozent gesenkt worden.

Die Niederlande könnten als Vorbild dienen. Sie haben sich 2016 das Ziel gesetzt, bis 2050 eine vollständige Kreislaufwirtschaft zu etablieren – „eine Wirtschaft ohne Abfall, in der sich alles um wiederverwendbare Rohstoffe dreht.“

Eine weitere Forderung ist: Die Bundesregierung muss sich für eine UN-Konvention für ein nachhaltiges Chemikalien-, Abfall- und Stoffstrommanagement einsetzen.

Der komplette Policy Brief steht als pdf-Datei hier zum Download bereit:
www.ressourcenwende.net/publikationen/policy-brief-ressourcenschutzziele-zur-absoluten-reduktion-des-ressourcenverbrauchs/
Eine neue Studie zum Thema mit dem Titel »Absolute Reduktion der Ressourcennutzung, Vorreiter Niederlande – Ein Vorbild für Deutschland?« kann auf der Seite von ecologic heruntergeladen werden.
https://www.ecologic.eu/18148

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