avaaz – foodwatch – campact – abgeordnetenwatch
„Weltweit entwickeln sich Bürgerstimmen zu einer neuen Supermacht. Dies bietet uns unglaubliche Möglichkeiten, durch die geballte Kraft unserer Gemeinschaft die Welt zu verbessern“, so steht es in einer Mitteilung von avaaz. Die Plattform mit der Internetadresse: www.avaaz.org/de hat nach eigenen Angaben weltweit fast 20 Millionen Mitglieder.
Und weiter: „Viele von uns kennen irgendetwas in ihrer Umgebung, das sie verändern möchten: Sei es, dass eine Schule geschlossen wird, ein Politiker korrupt ist oder dass eine Familie dringend Hilfe benötigt. Und viele von uns haben Freunde, Familienmitglieder oder Kollegen, die sich gerne für wichtige Themen stark machen. Genau hierfür haben wir unsere neue Bürgerpetitionen-Plattform geschaffen!“
Als Beispiel wird genannt: „In Brasilien hat ein Avaaz-Mitglied eine Petition gestartet, als eine kleine Stammesgemeinschaft, die mitten im Wald lebte, durch die Regierung von ihrem Land vertrieben werden sollte. In wenigen Wochen hatte ihre Petition über 250.000 Unterschriften erhalten und so für viel Aufsehen in den Medien gesorgt. Und die Vertreibung wurde gestoppt!“ Eine der jüngsten Aktionen wendet sich gegen Vergewaltigung von Frauen in Somalia.
Avaaz ist nur eines von vielen anderen Internet-Angeboten, die Gelegenheit bieten, aktiv zu werden und sich zum Beispiel an Unterschriftenaktionen zu beteiligen.
Genannt sei die wichtige Internet-Plattform foodwatch: www.foodwatch.de
Wiederholt wurden hier Petitionen/Mitmachaktionen gestartet, zum Beispiel gegen überzuckerte Babynahrung, gegen irreführende Etikettierung von Lebensmitteln, gegen Spekulation mit Lebensmitteln. Im aktuellen Pferdefleisch-Skandal brandmarkt foodwatch das Verhalten von Bundesministerin Ilse Aigner:
„Frau Aigner schont die eigentlich Verantwortlichen und täuscht mit Scheinmaßnahmen darüber hinweg, dass sie die entscheidenden Schwachstellen nicht beseitigen will“, kritisierte Matthias Wolfschmidt, stellvertretender foodwatch-Geschäftsführer. „Der Handel muss für seine Eigenmarken geradestehen und bei Täuschung oder Gesundheitsgefährdung strafrechtlich als Täter belangt werden.“ foodwatch forderte konkrete Untersuchungspflichten zur Sicherstellung der Produktqualität, damit Hersteller und Handelsunternehmen bei Verstößen in Zukunft strafrechtlich belangt werden können. Zudem muss es empfindliche Strafen geben, die sich am Umsatz der Firmen orientieren.
www.campact.de wendet sich mit seinen Kampagnen u. a. gegen Spekulation mit Nahrungsmitteln oder zum Arbeitnehmer-Datenschutz. Zuletzt wurden, so die Mitteilung im neuesten Newsletter, 200.000 Unterschriften gegen das Bienensterben an Ministerin Aigner überreicht.
Wer kann schon auf Anhieb sagen, welche Abgeordneten seine Interessen im Bundestag oder im Landtag vertreten? www.abgeordnetenwatch.de bietet über Eingabe der Postleitzahl eine einfache Möglichkeit, dies festzustellen und sich bei Bedarf mit Fragen und Anliegen an die zuständigen Abgeordneten zu wenden (Bundestag, Landtag, Kommunen, EU). Die Antworten stehen bei abgeordnetenwatch online zur Verfügung. Die Bereitschaft von Abgeordneten, sich auf diese Weise mit den Anliegen ihrer Wähler zu befassen, hat, wie es scheint, in letzter Zeit zugenommen.
Mit eher speziellen Themen befasst sich die Aktion Rettet den Regenwald. Aktuell geht es auf deren Internetseite www.regenwald.org um Anliegen wie „An die EU-Energieminister: Stoppen Sie Bio-Sprit“ und „Malaysia opfert seine Elefanten für Palmöl“ und „Kambodscha: Unser Regenwald soll Schutzgebiet werden“.
Es lohnt sich, die jeweiligen Internetseiten anzusehen und dort bei Interesse den einen oder anderen Newsletter zu bestellen, weil man nur so wirklich auf dem Laufenden bleiben kann. Die Organisationen sind seriös, Newsletter können problemlos wieder abbestellt werden. Spam ist nach meiner Erfahrung nicht zu befürchten.
Anton Prestele
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