Ihr Artikel (von Hans Schütz) zu Google Street View im letzten OHA vom September spricht mir aus der Seele. Auch ich wundere mich, wie selbstverständlich und ohne größere Widerstände es dem Unternehmen gestattet wird, ganz Deutschland flächendeckend mit Bildaufnahmen zu erfassen. Big Brother lässt grüßen, ach was, diese Befürchtungen sind ja schon längst überholt. Sie schreiben, dass die Proteste groß wären, wenn der Staat derartige Aufnahmen machen und speichern würde. Was wäre, wenn Privatpersonen wie ich und du so etwas machen? Auch da gäbe es (zu Recht) Verdacht auf Missbrauch, und es würde sofort unterbunden werden. Ein Konzern wie Google dagegen kann sich anscheinend alles erlauben.
Von den Argumenten, warum diese Daten von allgemeinem Nutzen sein sollen, hat mich bisher kein einziges überzeugt. Sie scheinen mir mehr als weit hergeholt zu sein. Sind denn irgend jemandem derart detaillierte Daten über alles und jedes bislang abgegangen? Das Internet bietet genügend Möglichkeiten, öffentliche Gebäude und Anlagen auszukundschaften, und bei privaten ist das meiner Meinung nach bitteschön nicht nötig! Ich persönlich fühle mich jedenfalls bedroht durch diese lückenlose Erfassung anstatt darin irgendeinen Nutzen zu sehen.
Eigentlich sollte ein Eigentümer oder Mieter eines Gebäudes zustimmen müssen, bevor dieses von Google erfasst werden darf, anstatt in einem komplizierten Einspruchsverfahren sein stillschweigend vorausgesetztes Einverständnis zu widerrufen. Ich meine, die Bundesregierung hätte die Erlaubnis zu den Aufnahme-Fahrten gar nicht geben dürfen. Der Widerstand sollte von politischer Seite und gesammelt kommen und nicht dem einzelnen Bürger, Hauseigentümer oder Mieter überlassen bleiben.
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