Die Initiative wurde von den Jungsozialisten der Schweiz formuliert und eingereicht. Sie verlangt, dass die höchsten Entschädigungen in einer Firma nicht mehr als das Zwölffache der tiefsten bezahlten Löhne betragen dürfen. Die Stoßrichtung dieser Initiative will also die Spitzenlöhne verbindlich herunterholen und die Mindestlöhne hinaufsetzen. Der Vorschlag wird unterstützt von den Gewerkschaften, den Linken und den fortschrittlichen Grünen.
Für die große Mehrheit der Unternehmen würde sich mit der »1 zu 12-Regel« nichts ändern. Fast alle Betriebe in der Binnenwirtschaft kennen Lohnspreizungen, die weit unter dem Verhältnis von 1 zu 12 liegen. Bis vor kurzem verdienten auch die Chefs der großen Staatsunternehmen (Bahn, Post, Telekommunikation, u. a.) weniger. Erst die Privatisierung hat sehr schnell die Grenzen gesprengt und die Löhne in die Höhe schnellen lassen. Für einige hundert Unternehmen, insbesondere die börsennotierten und exportorientierten, würde die Annahme des neuen Lohndeckels aber eine starke Einschränkung für die Spitzeneinkommen bedeuten. Entsprechend drohen erste multinationale Unternehmungen bereits, bei Annahme der Volksinitiative den Hauptsitz des Unternehmens zu verlegen.
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