Für die OHA-Rubrik »Vor zwanzig Jahren« lese ich oft etwas, was mich auch heute noch bewegt und manchmal zu weiterem Nachdenken reizt. Dieser »Bild«-Leser, der uns damals als „pessimistisch“ und „defätistisch“ eingeordnet hat, kam mir spontan wieder in den Sinn, als mir am 12. August jemand die »Bild am Sonntag« zum Lesen gab. Schon eine Woche vorher – anlässlich der Brustkrebs-Erkrankung von Asma al-Assad – erhielt ich einen kritischen Hinweis auf einen „Hetzartikel“ in »Bild«. Ihr Ehemann Baschar werde da als syrischer „Tyrann“ und „Chemiewaffen-Schlächter“, seine kranke Frau Asma als „mörderische Mutter Syriens“ und „lächelnde Ehefrau der Bestie“ bezeichnet.
»Bild«-Redakteur Daniel Böcking stellt – als bekennender Christ! – die Frage: „Darf man sich freuen, dass Syriens mörderische Mutter Krebs hat?“ Und antwortet selbst: „Christen sind aufgerufen zu beten. Auch für ihre Feinde, auch für die Bösen“. – Meine Frage dazu: Geht’s noch etwas christlicher?
Neueste Kommentare