Mehr als 40.000 fordern umfassende Versicherung aller Atomkraftwerke – die damit sofort unrentabel würden
Jede Autobesitzerin muss eine Haftpflichtversicherung abschließen, die mögliche Schäden nach einem Unfall abdeckt. Bloß Atomkraftwerke, die dürfen nahezu ohne Versicherung betrieben werden. Ganze 2,5 Milliarden Euro beträgt hier die vorgeschriebene Deckungssumme – das ist lächerlich wenig. Denn ein Super-GAU in Deutschland kann – vom menschlichen Leid einmal abgesehen – nach einer aktuellen Berechnung der Leipziger Versicherungsforen einen Schaden von mehr als 6.000 Milliarden Euro verursachen.
Da nützt auch die formal unbegrenzte Haftung der Atomkonzerne mit ihrem gesamten Vermögen nichts, auf welche die Bundesregierung gerne verweist: Denn selbst der größte Konzern, Eon, hat nur 45 Milliarden Euro Eigenkapital vorzuweisen. Und die Aktie – siehe Japan – stürzt nach einem Super-GAU sofort in den Keller. Der Betreiber des AKW Fukushima, TEPCO, konnte bereits zwei Monate nach der Katastrophe nur noch mit Staatsmilliarden seinen Konkurs abwenden.
.ausgestrahlt hat deswegen die Kampagne »Atomkonzerne in die Haftpflicht nehmen!« gestartet. Die Forderung: AKWs müssen eine Haftpflichtversicherung mit unbegrenzter Deckungssumme vorweisen oder sofort stillgelegt werden. Ende Mai, kurz vor der Beratung des Bundestags über die Atomgesetze, erschien die erste Anzeige dazu in der »Süddeutschen Zeitung«.
Inzwischen haben bereits mehr als 40.000 Menschen die Forderungen unterschrieben.
Die Kampagne geht weiter. Unterschriftenlisten gibt’s auch als PDF zum Download auf www.ausgestrahlt.de.
[important](.ausgestrahlt ist eine bundesweite Anti-Atom-Organisation. Sie organisiert Kampagnen und stellt Hintergrundinfos zu Verfügung.)[/important]
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