Zum 25. Jahrestag der Tschernobylkatastrophe hat mich ein Journalist der Heimatzeitung auch mit der Feststellung konfrontiert: „Jetzt mal ehrlich und Hand aufs Herz, das Risiko durch Atomkraftwerke hätten Sie doch damals auch noch nicht so gravierend eingeschätzt wie heute.“ Mit dieser Bemerkung ist die Kampagne, die seit Fukushima bundesweit läuft, gut wiedergegeben. Sie lautet: Die tatsächlichen Risiken, die mit der Nutzung der Atomkraft verbunden sind, können wir ja erst seit dem Super-GAU von Fukushima erkennen.
Schon 1977 hat der Zukunftsforscher Robert Jungk in seinem Buch DER ATOMSTAAT mit dem Untertitel »Vom Fortschritt in die Unmenschlichkeit« klar Position bezogen zum »lebensfeindlichen Charakter der neuen Energie«. Überzeugend beschreibt er die möglichen »Folgeschäden der außer Kontrolle geratenen Kernkraft« als »immenses Unheil«, als »größte denkbare Belastung der Menschheit«, als »den drohenden Verlust von Freiheit und Menschlichkeit«. Damals schon!
Sigi Müller
Mehr dazu in »Prädikat lesenswert«
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